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§ 3. Denkmäler 19zeichnis des Klosterbruders Wolfgang Zurmühlen in seinem Directoriumconventuale (PA Liesborn Hs. 10 = StAM Fot. 686,687) nur bedingt vonNutzen ist.Der Hochaltar der Konventskirche bzw. des Mönchchors lagim hinteren Bereich des heutigen Chores und war der Gottesmutter, demPropheten Simeon und den Arztheiligen Cosmas und Damian geweiht(Witte, S. 772 f.) (Weihetag: Sonntag in der Oktav von Fronleichnam). ObMaria schon von den Stiftsdamen an dieser Stelle oder woanders (vgl.unten) verehrt wurde, läßt sich nicht entscheiden. Sicherlich hat aufdiesem Altar der goldene, mit Edelsteinen geschmückte Schrein mit derArmreliquie des hl. Simeon (vgl. § 22) gestanden, der bei der Simeonstrachtmitgeführt wurde (StAM Altertumsverein Msc. 188 fol. 52 ff.). Nach derFertigstellung des gotischen Chors weihte der erste Reformabt Heinrichvon Kleve am 2. Juli 1465, ein halbes Jahr nach der Einführung derBursfelder Reform, den neuen Hochaltar zusammen mit 4 Nebenaltären,eine sicherlich programmatische Handlung, die noch dadurch unterstrichenwurde, daß man für alle 5 Altäre neue Altartafeln in Auftrag gab. Vondem berühmten Retabel des sogenannten Meisters von Liesborn für denHochaltar sind 7 Fragmente der Mitteltafel sowie 2 Tafeln und 5 Fragmentedes linken Teils in der National Gallery London und im LandesmuseumMünster erhalten, vom rechten Teil des Altars dagegen kein einzigesStück 1). Offenbar ist das Retabel bei einer Kirchenrestaurierung im Jahre1788 durch Kalkfarbe schwer beschädigt worden (Niemeyer S. 134). Damalsstand es jedoch schon nicht mehr auf dem Hochaltar, denn AbtGregor Waltmann (vgl. § 44) hatte bereits 1704 im Zuge der Barockisierungder gesamten Abtei die auch damals schon sehr elend genanntenspätgotischen Tafeln durch barocke Gemälde ersetzen lassen 2 ).Wann die intakt gebliebenen Teile aus dem mittelalterlichen Retabelherausgesägt worden sind, läßt sich nicht feststellen, denn die 1803 beider Säkularisation aufgelisteten Altartafeln: 2 große auf Holz gemalteKirchengemälde mit zwei beweglichen Flügeln, 5 kleine hölzerne Altäremit sehr schlechten Mittelgemälden, 2 kleine auf Holz gemalte Bilder, weitere6 kleine Kirchengemälde und 2 an der Wand befestigte Kästen mit Marienbildernohne sonstigen Wert (StAM SpezOrgKomm Münster 143, Reg.Münster 16053) sind nicht mit Sicherheit mit den Tafeln des sogenanntenMeisters von Liesborn zu identifizieren. An der Schätzung dieses Liesbor-1) Rekonstruktion von PIEPER (Westfalen 44.1966 S. 17 ff.), ebenso in: KRÜGER, Studien,Tafel 1 und 2.2) StAM Fot. 673 S. 20. Vielleicht stammt das jetzt im Treppenhaus des Museums AbteiLiesborn hängende Kreuzigungsbild des Coesfelder Malers Hermann Veltmann von diesemAltar. Vgl. W SCHNEIDER, Barockaltar S. 90 f.

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