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74 3. Historische Übersichtverein Msc. 168 fol. 24'). Der Klosterchronist Tyrell glaubt diese Vermutungallerdings von dem Klosterbruder Maurus Bödding (t 1734) übernommenzu haben. Wie dem auch sein mag, einen Beweis für eine derartigeBehauptung gibt es nicht. Eher könnte man geneigt sein, an eine Herkunftder Mönche aus St. Michael in Hildesheim zu denken. Für diese Annahmesprechen mehrere Gründe. Die ersten drei Liesborner Äbte Balduin(1130-1161), Franco (1161-1178) und Wenzo (1178-1190) sowie der 6.Abt Burchard (1221-1239) sind im Nekrolog des Hildesheimer Klosterseingetragen 1). Franco wird dort auch als ehemaliges Konventsmitgliedvon St. Michael genannt (vgl. § 44). In Liesborn ist er zum ersten Mal1148 an erster Stelle als Zeuge einer Urkunde Abt Balduins erwähnt(WestfUB 2 Nr 267 S.53). Nach dem Zeugnis Hildesheimer Urkundenund der Cronica episcoporum diocesis Hildensemensis necnon abbatismonasterii sancti Michaelis ist er ca. 1155 bis 1160 in Hildesheim als Abtbezeugt und in remotis partibus sepultus (vgl. dazu § 44)2). Da sich die Datender Hildesheimer und Liesborner Quellen nicht widersprechen, sondernergänzen, ist davon auszugehen, daß Franco zu dem aus Hildesheimabgesandten Gründungskonvent gehört hat.Ein Vergleich der 14 überlieferten Namen Liesborner Mönche des 12.Jahrhunderts mit solchen aus spärlicher Hildesheimer Überlieferung ergibtaußerdem eine Übereinstimmung in vier Fällen: Johannes, Fredericus,Henricus und Hermannus. Wegen der Häufigkeit dieser Namen läßt sichdaraus allerdings kein Schluß ziehen. Auffallende Beziehungen zwischenSt. Michael in Hildesheim und Liesborn ergeben sich aber außerdem aus~er Tatsache, daß ein beträchtlicher Teil der 1226 und 1339 verzeichnetenLiesborner Reliquien mit dem Reliquienschatz des Hildesheimer Klostersübereinstimmt (vgl. dazu § 22), so daß man annehmen muß, der Gründungskonvent bzw. Abt Franco habe diese Reliquien übermittelt. Schließlichsei noch erwähnt, daß einer der großen Altäre in der LiesbornerKirche dem Erzengel Michael geweiht war (vgl. § 3 b).Das neubesiedelte Kloster dürfte die Hirsauer consuetudines befolgthaben. Dafür sprechen Prioratsverfassung und freie Abtswahl (Jakobs,Hirsauer S. 87 ff.). Auch dieses könnte die Besiedelung durch HildesheimerMönche stützen, hat doch St. Michael von 1124 bis 1128 unter der LeitungAbt Konrads 11., eines Corveyer Professen, gestanden (Jacobs, HirsauerS. 64 f.) und 1134 einen Reformkonvent nach Clus entsandt (GS NF 8S.203).1) Laut Auskunft von H. J. Schuffels, Göttingen, Hildesheirn Stadtarchiv, Hs. M. 191 afol. 200

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