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§ 16. Verhältnis zur Pfarrei 109Hurerei und des Ehebruchs Überführten, mußten an drei Sonntagen.hintereinander während der Predigt und Messe mit weißem Laken bekleidetund mit einer Kerze in der Hand vor der Kirchentür sitzen. Der letzteAbt hat noch zwei Personen auf diese Art bestraft (Linneborn, AufhebungS. 23 f.).Im 16. und 17. Jahrhundert kam es zeitweilig mit den Beamten zuStromberg und dem Gografen zu Herzfeld um den Archidiakonat derPfarrei zu Auseinandersetzungen. Bereits Abt Gerlach Westhoff hatte 1580auf derartige Schwierigkeiten hingewiesen. Obgleich Domdechant undDomkapitel den Drosten zu Stromberg 1590 anwiesen, den Abt nicht zubehindern, dauerten die Streitigkeiten bis 1614 an (StAM Domkap. MünsterAkten I M III Nr 2, FM LA 308 Nr 6 und 23).Schäfer, Pfarrkirche und Stift.§ 16. Verhältnis zur PfarreiÜber das Alter der Pfarrei Liesborn lassen sich höchstens Vermutungenanstellen. Ihre Anfange reichen sicherlich in die Gründungszeit des Damenstiftszurück, gehört es doch im 9. Jahrhundert geradezu zu den charakteristischenMerkmalen mindestens der sächsischen Damenstifte, daß ihneneine Pfarrei zugeordnet war.Urkundlich bezeugt ist die Pfarrei jedoch erst aus der Zeit des Benediktinerklosters,nämlich 1221 (WestfUB 3 Nr 159 S. 82), wo die parrochiabeiläufig Erwähnung findet, dann wieder 1249 (WestfUB 7 Nr 703 S. 309).1264 inkorporiert Bischof Gerhard von Münster die ecclesia parochialis inLesbern, sita si! infra septa monasterii . .. , quod tantum murus ipsam dividat achoro fratrum ... , que ecclesia consuevit hactenus clerico seculari conferri et adhucrector eiusdem est clericus secularis dem Kloster (WestfUB 3 Nr 741 S. 382).Der Bereich der Pfarrkirche war demnach nur durch eine Mauer von demder Konventskirche, hier als chorus fratrum bezeichnet, abgetrennt. DieserZustand hat bis zur Säkularisation angedauert (s. § 3 a). Eine jüngereQuelle spricht geradezu davon, daß die Kirchspielskirche sub eodem tectomonasterii liege (BAM GV Hs. 23). Es ist ursprünglich der Bereich zwischendem Turm und dem Querhaus mit ehemals südlich vorgelagertem Seitenschiffund Sakristei. Die Urkunde von 1264 setzt den Abt als Archidiakonund Patron der Kirchspielskirche ein und untersagt eine künftige Betreuungder Pfarrstelle durch einen Weltgeistlichen, wie es bis dahin der Fallgewesen ist. Vielmehr wird der Abt jetzt in den Stand gesetzt, einenMönch aus seinem Kloster als Rektor und Seelsorger der Pfarrkirche zu

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