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138 5. Religiöses und geistiges Lebennachweisen zu können, die Urkunden als Empfängerausfertigungen geschriebenhaben und vielleicht mit Schreibern Liesborner Handschrifteniden tisch sind 1).Der Zusammenhang von Schreibtätigkeit und Klosterreform findeterneut schönste Bestätigung, als in Liesborn 1464 die Bursfelder Reformdurchgeführt wird. Schlagartig vermehrt sich die Bibliothek, die Ausgabenfür Schreibmaterialien sind beachtlich (vgl. § 5). Allein acht Codices mitWerken des Jacobus Carthusiensis (Münster Mss. 83, 84, 146, 149, 178 -alle 1945 verbrannt; Berlin, Ms. theol. lat. fol. 326, Ms. theol. lat. fol. 328;Münster Ms. 82) stellen die Liesborner Mönche zusammen, so daß ihrKloster zu einern Zentrum der Rezeption dieses Autors wurde 2 ). Diesgeschah nicht von ungefähr, hatte der Kartäuser doch nicht nur auf Bittenreformwilliger Benediktiner seine Formula reformandi religiones verfaßt,sondern vermutlich mehrmals auf Generalkapiteln der Bursfelder Kongregationgepredigt. Er gilt mindestens bis zum Beginn des 16. Jahrhundertsinnerhalb der Bursfelder Kongregation als Autorität, um zu neuer vitaspiritualis und devotio anzuleiten und den desolaten Zustand des Mönchsstandeszu reformieren. So haben denn die Liesborner Mönche auchvornehmlich seine Schriften zur Spiritualität rezipiert, weniger seine moraltheologischenoder juristischen Schriften 3 ). Dies wiederum läßt auf dieIntensität des Reformwillens in Liesborn schließen. Man wird annehmendürfen, daß die von Jakob angeprangerten vicia: vicium proprietatis, Fleischgenußu. a. in Liesborn Ende des is./Anfang des 16. Jahrhunderts abgeschafftwaren, und daß man der Benediktregel nach Auslegung des JacobusCarthusiensis folgt, der ihre Bestimmungen in zwei Kategorien einteilt:principaliter und instrumentafiter. Eines der instrumenta, die solitudo, wirdu. a. bewahrt durch Handarbeit, d. h. durch Abschreiben liturgischer Bücherund asketischer Schriften, womit der Zusammenhang von Klosterre-1) BUDDE Hans, Die Urkunden Bischof Hermanns 11. von Münster (ArchDipl 25. 1979S. 135-150).2) MERTENS, Jacobus Carthusiensis S.71, 105. Zum folgenden ebenfalls MERTENS,passim.3) Nach dem Bibliothekskatalog von 1795 befanden sich folgende Schriften des JacobusCarthusiensis in Liesborn: Opuscula (0 16), de arte moriendi (0 17), opera ascetica in 3Bänden (0 63 = Berlin Ms. theol. fol. 328 und theol. fol. 326 = Rose Nrr 565, 566; StaenderNr 82?), de causis deviationis religiosorum etc. (0 85 = Staender Nr 178), sermones deadventu (0 89), de profectu spirituali (0 102 = Staender · Nr 149). Im Verzeichnis derHandschriften der Paulinischen Bibliothek Münster (Universitätsbibliothek) von Staenderwerden allein 6 Handschriften der Werke des Jacobus Liesborner Provenienz aufgeführt(Nrr 82-84, 146, 149, 178), die sich mit den Angaben des Bibliothekskatalogs nicht alle zurDeckung bringen lassen. Da die Bände sämtlich 1945 verbrannt sind, ist eine genauereÜberprüfung nicht möglich. Die in Berlin befindliche Handschrift Anorrymi Cartusiani Opusde Caritate (Ms. theol. qu. 133 = Rose Nr 570) deckt sich mit 0 96 des Bibliothekskatalogsvon 1795.

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