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§ 44. Äbte 225in der eben erst neuerbauten Freckenhorster Stiftskirche stattfand, magseinen Grund darin haben, daß die Liesborner Kirche noch nicht restloswiederhergestellt gewesen ist. Mit diesem Abt setzt die urkundliche Überlieferungin reichem Maße ein. Für seine Zeit sind nicht weniger als14 Urkunden erhalten. Die meisten bezeugen Güterschenkungen undZehntzuwendungen der münsterschen Kirche an Liesborn. Dazu rechnet1138 der Erwerb des Hofes Würm im Jülicher Land (WestfUB 2 Nr 229S.26, vgl. § 28 b). Vor allem hat Balduin dafür gesorgt, alte, offenbarschon unter den Äbtissinnen verlorengegangene Rechte des Klosters wiederherzustellen.Es gelang ihm, rheinische Güter bei Remagen, die Liesbornzusammen mit Kloster Überwasser in Münster besaß, von KonradIn. bestätigen zu lassen (1151, WestfUB 2 Nr 227 S. 60, vgl. § 28 b). DieUrkunden machen darüber hinaus das persönlich gute Verhältnis des Abteszu den bischöflichen Stühlen von Münster und Paderborn deutlich. Balduintritt oft an hervorragender Stelle der Zeugenreihe münsterscher und PaderbornerUrkunden auf; einmal sofort hinter den Dignitären des Doms zuMünster vor Cappenberg und Varlar (1137, 1139, 1160), zum andern hinterden Dignitären des Paderborner Doms und Helmarshausens (1142) oderunmittelbar hinter dem Paderborner Dompropst (1144), aber vor demAbdinghofer Abt Konrad (1144, 1146)1).Zu den wichtigsten Privilegien, die Balduin dem Kloster verschafft hat,gehören die freie Abtswahl (WestfUB 2 Nrr 212 S. 14,221 S. 19 ff.) und imJahre 1144 der Erwerb der vordem vom Dompropst wahrgenommenenArchidiakonatsrechte (WestfUB 2 Nr 246 S. 37). 1153 fungierte er als ersterProvisor des kurz zuvor gegründeten Klosters Gehrden (WestfUB 2 Nr 290S. 71 ff.)2). Um 1155 und 1161 wurde er bei inner kirchlichen Streitfällen alsSchiedsmann angerufen (WestfUB 2 Nr 307 S. 84, 5 Nr 121 S. 45).Nach der Chronistik gilt Balduin als ein sehr reger und energischerMann, der es verstanden hat, das ruinierte Kloster wiederaufzubauen, esgroßzügig auszustatten und darüber hinaus ihm zu neuem Ansehen zuverhelfen.Im Bibliothekskatalog von 1795 wird unter den Manuskripten (literao Nr 32) ein heute nicht mehr nachweisbares Passionale aestivale de sanctisaufgeführt, das folgenden auf Balduin hinweisenden Widmungsvers enthaltenhat:Scriptorum lector magnum perpende laborem.Quare pete Balduino magnae mercedis honorem.1) Daß Balduin Domherr in Münster gewesen sei (Kohl, GS NF 17,2 S. 388), ist ausden Urkunden nicht zweifelsfrei zu erkennen.2) Klemens Honselmann, Studien zu Urkunden des Klosters Gehrden (WestfZ 120.1970 S. 308).

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