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§ 22. Reliquien 125wieder nach Liesborn, sondern wurde über dreißig Jahre lang im münsterschenKloster Überwasser hinterlegt. 1633 verwüsteten hessische TruppenLiesborn, zerstörten Altäre und raubten Reliquien (StAM AltertumsvereinMsc. 188 fol. 52 ff.; BAM GV Liesborn 9; Stüwer S. 74 ff.). 1678 vermachteBischof Christoph Bernhard in seinem Testament dem Kloster Liesborneine statua angeH, utraque manu brachium s. 5 imeonis chrystallo incfusum gestantispretio circiter 250 Rtlr (StAM Msc. II 85 S. 181). 1696 ließ Abt AnselmLangen einen neuen silbernen Reliquienschrein anfertigen, der bei derSimeonstracht mitgeführt wurde. 1673 wurde ein besonderes Formular fürMesse und Stundengebet zu Ehren des Heiligen herausgegeben.Besondere Beachtung dürfte auch die 1226 überlieferte N ikola usreliquieverdienen. Von ihr ist wahrscheinlich ein Partikel für die Pfarrkircheim nahen Diestedde genommen worden; nach ihr wird diese Kirche ihrPatrozinium erhalten haben. Die 1136 erstmals erwähnte Kirche in Diestedde(WestfUB 2 Nrr 217 S. 17 und 221 S. 20) wird zum Mittelpunktder Nikolausverehrung im südöstlichen Zipfel des Bistums. Die demHeiligen in Diestedde dargebrachten Opfergaben sind offenbar so beträchtlich,daß der Bischof im Jahre 1217 ein Drittel davon abzieht und derAbtei Liesborn zuwendet (WestfUB 3 Nr 120 S.62; Westfalia Sacra 1.1948 S. 164). Die Kenntnis solcher Zuwendungen scheint sich im Verlaufedes Mittelalters verflüchtigt zu haben. Erst Abt Georg Fuisting (t 1668)stößt bei seinen historischen Nachforschungen wieder auf die urkundlicheÜberlieferung und arbeitet diese in seine Memorabilien ein (StAMAltertumsverein Msc. 188 fol. 18, 27). In Liesborn selbst hat der Heiligekeine größere Verehrung genossen, denn es ist ihm weder ein Altargeweiht, noch wird seiner in besonderer Weise im Festkalender gedacht.Von Liesborn aus wird aber Borghorst ein Reliquienteilchen des Heiligenvermittelt worden sein.Zu den für 1226 überlieferten 31 Reliquien kommen nun noch 21hinzu, die laut eines nur abschriftlich überlieferten Berichts von 1338bereits 1333 im Chor der Klosterkirche aufgefunden worden sind (WitteS.764; StAM Altertumsverein Msc. 188 fol. 14' -16'). Dieser Berichtweist einleitend auf die Gründung und Dotierung des Klosters durch Karlden Großen und Papst Leo hin und geht davon aus, daß diese dem Klostereinen Reliquienschatz, der aus zwei Schreinen bestanden hat, gestiftethaben. Denkbar wäre auch, daß einer dieser Schreine derjenige ist, dernach Wittes Bericht von der Äbtissin Bya (10. Jh.) angeschafft wurde(Witte S. 753). Die Auffindung der 21 näher bezeichneten Reliquien geschiehtunter mysteriösen Umständen: Zu später Stunde hörten diensttuendeMönche im Chor unter dem Hochaltar ein Geräusch, als nagtendort Mäuse. Man leuchtete überall herum, fand aber zunächst nicht den

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