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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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5.6. Aufhebung der l–Entartung bei Alkali–Atomen: Schalenstruktur der Elektronenhülle 97<br />

Abb. 5.9: Aufhebung der l–Entartung.<br />

Die relativistische Massenzunahme des Elektrons<br />

führt zu einer Periheldrehung der Ellipsenbahn. Es<br />

ergibt sich im anschaulichen Bild eine Rosetten-<br />

”<br />

bewegung“ des Elektrons um den Kern (Störung<br />

des 1<br />

r –Gesetzes), analog zur Periheldrehung der<br />

Merkurbahn um die Sonne.<br />

Die Aufhebung der Entartung führt also zu einer<br />

Feinstruktur der H–Linien, z.B. die der Hα ,diezum<br />

ersten Mal bereits 1887 von Michelson und Morley<br />

mit einem Gitterspektrographen beobachtet<br />

wurde.<br />

H α :∆λ =0.14 A (bei 6563 A) bzw. ν =0.32 cm −1<br />

Man beobachtet nur die im Termschema eingezeichneten Übergänge. Dies kann durch eine<br />

Auswahlregel erklärt werden:<br />

∆l = ±1<br />

Trotz der Übereinstimmung zwischen Theorie und Experiment ist Sommerfelds Erklärung der<br />

Feinstruktur (Aufspaltung der H–Terme)nur die halbe Wahrheit: Die Spin–Bahn–Kopplung ist<br />

noch nicht bekannt!<br />

5.6 Aufhebung der l–Entartung bei Alkali–Atomen:<br />

Schalenstruktur der Elektronenhülle<br />

Um 1915 waren Atomgrößen und Ionisationsenergien der Elemente annähernd bekannt. Man<br />

erhielt folgende Ergebnisse<br />

1. Alkali–Atome sind besonders groß,<br />

2. ihre Ionisationsenergien für das 1. Elektron sind besonders klein,<br />

3. ihre Ionisationsenergien für das 2. Elektron sind besonders groß.<br />

Für die Ionisationsenergien ergeben sich Zahlenwerte der folgenden Tabelle:<br />

A + A ++ A +++<br />

Außerdem war die Tatsache aus der Chemie<br />

bekannt, daß Alkali–Atome 1Valenz ( =<br />

1H 2He 3Li 10Ne 11Na 18Ar K<br />

1 3.6<br />

24.5 54<br />

5.4 75<br />

21.6 41<br />

5.147<br />

15.8 28<br />

4.3 32<br />

122<br />

64<br />

72<br />

41<br />

46<br />

eV<br />

Leucht)–Elektron besitzen. Es war naheliegend,<br />

die quantisierten Energiezustände des<br />

Bohrschen Modells als Schalen“ zu betra-<br />

”<br />

chten, die der Reihe nach mit Elektronen besetzt<br />

werden. Bei einem Alkali–Atom fängt<br />

eine neue Schale an, mit einem Edelgas ist sie<br />

abgeschlossen.<br />

19

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