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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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9.1. Ununterscheidbarkeit der Teilchen, Symmetrieerhaltung, Fermionen und Bosonen 179<br />

Wie können wir das Abbildung 9.3 verstehen? Betrachtet man die beiden Spinfunktionen<br />

χ1 1 , χ−1 1 (Parallelstellung des Spins), so ergibt sich ein resultierender Gesamtspin S =<br />

s1 + s2 = 1und somit mS = 1 oder −1 . Für den Fall χ0 1 bedenken wir, daß es bei<br />

Parallelstellung des Spins drei z–Komponenten, nämlich 1, 0, −1geben muß. Somit muß<br />

also χ0 1 die z–Komponente mS = 0 zugeordnet werden. Für S = 0 (Antiparallelstellung)<br />

kann mS nur den Wert Null annehmen. Damit erhalten wir eine antisymmetrische und<br />

drei symmetrische Spinfunktionen, für die wir neue Symbole geschrieben haben. Durch<br />

Vertauschen von ↑ und ↓ reproduziert sich χS und χA geht in −χA über.<br />

Zusammenfassend erhalten wir für ein Zweielektronensystem ein<br />

• Triplett-System S =1,mS =1, 0, −1; parallele Spins“ koppeln auf drei Arten.<br />

”<br />

• Singulett-System S = mS =0 antiparallele Spins“ koppeln auf eine Art.<br />

”<br />

2. Jetzt wollen wir die Wahrscheinlichkeitsdichte für die zwei Ortswellenfunktionen ψ S und<br />

ψ A explizit ausrechnen:<br />

ψ S (�r 1 ,�r 2 )= 1<br />

√ 2 (ψ(�r 1 ,�r 2 )+ψ(�r 2 ,�r 1 ))<br />

|ψ S | 2 = 1<br />

2 (|ψ(�r 1 ,�r 2 )|2 + |ψ(�r 2 ,�r 1 )| 2 + |ψ(�r 1 ,�r 2 )ψ(�r 2 ,�r 1 )| + |ψ(�r 2 ,�r 1 )ψ(�r 1 ,�r 2 )|)<br />

Für �r 1 = �r 2 = �r ist: |ψ S | 2 = 1<br />

2 (4 ·|ψ(�r,�r)|2 )=2·|ψ(�r,�r)| 2<br />

ψ A (�r 1 ,�r 2 )= 1 √ 2 (ψ(�r 1 ,�r 2 ) − ψ(�r 2 ,�r 1 ))<br />

|ψ A | 2 = 1<br />

2 (|ψ(�r 1 ,�r 2 )|2 + |ψ(�r 2 ,�r 1 )| 2 −|ψ(�r 1 ,�r 2 )ψ(�r 2 ,�r 1 )|−|ψ(�r 2 ,�r 1 )ψ(�r 1 ,�r 2 )|)<br />

(9.1.1)<br />

und für �r 1 → �r 2 |ψ A | 2 → 0 (9.1.2)<br />

Bei einem System, dessen Ortswellenfunktion antisymmetrisch gegen Teilchenvertauschung<br />

ist, ist die Wahrscheinlichkeit, zwei gleiche Teilchen am gleichen Ort zu<br />

finden, gleich Null; bei einem System mit symmetrischer Ortswellenfunktion ist sie<br />

doppelt so groß wie für zwei unterscheidbare Teilchen.<br />

Elektronen sind Fermionen, haben also antisymmetrische Wellenfunktionen. Das ist von großer<br />

Tragweite, denn dadurch wird verhindert, daß die Ortskoordinaten von zwei Elektronen gleicher<br />

Spinrichtung dieselben sind (→ Pauli–Prinzip).<br />

Damit:<br />

ψ A (1, 2) =<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

⎪⎩<br />

ψ S (�r 1 ,�r 2 ) · χ 0 0<br />

ψ A (�r 1 ,�r 2 ) · χ 1,0,−1<br />

1<br />

Singulett<br />

Triplett<br />

Wenn also im Zweielektronensystem die Spins parallel sind (χ 0 0 ), dann sind die Elektronen weit<br />

auseinander, da nach (9.1.2) die Wahrscheinlichkeit |ψ A | 2 für �r 1 −→ �r 2 gegen Null geht. Wenn<br />

.

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