Experimentalphysik III (Atomphysik)
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9.3. LS–Kopplung 185<br />
Die (S = 0)– und (S =1)–Zustände sind energetisch also deutlich getrennt. Das ist der Grund<br />
dafür, daß in der Tat die Spins sich zunächst unabhängig vom Bahndrehimpuls zum Gesamtspin<br />
�S = �s 1 + �s 2 addieren. Aufgrund der � l � l– und �s�s–Kopplung ist die Spin–Bahn–Kopplung eines<br />
einzelnen Elektrons (�j = �l + �s) völlig aufgehoben.<br />
Erinnern wir uns nun an dieser Stelle an Kapitel 9.1. Dort war voraussgesetzt worden, daß die<br />
Spin–Bahn–Kopplungsenergie ∆E( �l�s) vernachlässigbar klein sein soll, um die Wellenfunktion ψ<br />
in Orts– und Spinfunktion zu separieren. d.h. explizit: ψA (1, 2) = ψS,A (�r 1 ,�r 2 ) · χA,S (�s 1�s 2 ). Das<br />
heißt die Eigenwerte von � Pr und � Ps sind gute Quantenzahlen. Solange also ∆E( �l�s) ≪ ∆EAust gilt, liegt LS–Kopplung vor.<br />
Wir erhalten bei der LS–Kopplung folgendes System der Werte der Quantenzahlen L, S und J:<br />
Abb. 9.5: Zur LS–Kopplung.<br />
� l1 + � l 2 = � L mit | � L| = � L(L +1)�<br />
L = l 1 + l 2 ,l 1 + l 2 − 1,...,|l 1 − l 2 |<br />
�s 1 + �s 2 = � S mit | � S| = � S(S +1)�<br />
s1 = 1<br />
2 m 1 = ± s1 2<br />
s2 = 1<br />
2 m 1 = ± s2 2<br />
d.h. Für S =0istJ = L und für S =1istJ = L +1,L,L− 1.<br />
Nomenklatur der Terme:<br />
Term n 2S+1 L J<br />
⎫<br />
⎪⎬<br />
⎪⎭<br />
�<br />
1, 0<br />
mS =<br />
−1, 0<br />
� S =1, 0<br />
�L + � S = � J mit | � J| = � J(J +1)�<br />
J = L + S, L + S − 1,...,|L − S|<br />
n : Hauptquantenzahl des am höchsten<br />
angeregten Elektrons<br />
L : Termcharakter: S, P , D, ...Term<br />
2S + 1: Multiplizität<br />
J : Gesamtdrehimpuls<br />
Zu den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten gehören auch die Auswahlregeln für die Dipolstrahlung.<br />
Sie ergeben sich streng durch Untersuchung der Dipolmatrixelemente für Zustände mit verschiedener<br />
Drehimpulskopplung. Es resultieren folgende Regeln:<br />
Allgemein gilt: ∆J = 0, ±1(0 �→ 0)<br />
∆m J = 0, ±1(0 �→ 0für ∆J =0)<br />
für LS–Kopplung: ∆L = 0, ±1(0 �→ 0)<br />
∆S = 0<br />
∆l = ±1 für das übergehende Elektron. Wir erhalten<br />
einen elektrischen Dipolübergang.<br />
Wäre ∆S �= 0,sofände ein Spin–Umklappprozeß statt. Wir erhielten dann einen magnetischen<br />
.