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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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Kapitel 10<br />

Atome in äußeren Feldern<br />

10.1 Normaler Zeeman–Effekt<br />

Bringt man eine Lichtquelle in ein Magnetfeld, so spalten sich die Spektrallinien auf. Dies ist<br />

eine Folge der Aufspaltung der Terme: Es wird die m–Entartung aller Energieterme aufgehoben.<br />

Bei einem schwachen Magnetfeld erhalten wir den Zeeman–Effekt. Schwach“ heißt, daß die<br />

”<br />

vom äußeren Feld bewirkte magnetische Energie Wpot viel kleiner sein soll als die Spin–Bahn–<br />

Kopplungsenergie VLS . Den klassisch erklärbaren Fall nennt man normalen Zeeman–Effekt.<br />

Klassisch ist er genau dann erklärbar, wenn kein Spin beteiligt ist, d.h. S = 0, also bei Singulett–<br />

Termsystemen. Die Aufspaltung im starken Feld heißt Paschen–Back–Effekt und wird in Kapitel<br />

10.3 behandelt.<br />

Die klassische Erklärung des normalen Zeemaneffektes erfolgte durch Lorentz (vgl. dazu Kapitel<br />

3.4).<br />

Wenden wir uns nun der quantenmechanischen Erklärung zu. Wir werden gleich sehen, daß<br />

der klassische anomale“ Effekt eigentlich der quantenmechanische Normalfall ist, und sich<br />

”<br />

umgekehrt der normale Effekt in Ausnahmesituationen ergibt. Trotzdem hat natürlich der Erfolg<br />

der Lorentzschen Theorie außerordentlich viel dazu beigetragen, die Atomspektren auf die<br />

Eigenschaften von Elektronenzuständen zurückzuführen.<br />

Quantenmechanisch erwartet man beim Einschalten eines äußeren � B–Feldes eine magnetische<br />

Zusatzenergie Wpot . Nun soll B so klein sein, daß Wpot ≪ VLS ist, d.h. wir beschränken uns<br />

auf die Linienaufspaltung im schwachen Feld“. Dann darf W<br />

” pot als Störung behandelt werden,<br />

die die Spin–Bahn–Wechselwirkung von � L und � S zu � J nicht beeinträchtigt. Das resultierende<br />

magnetische Dipolmoment �µ J stellt sich nun quantisiert in Richtung zu dem von außen angelegten<br />

Feld � B ein. Wir erhalten die magnetische Zusatzenergie nach (6.1.1):<br />

W pot = E B = −�µ J · � B.<br />

Das resultierende magnetische Moment �µ J ist gegeben durch<br />

�µ J = �µ L + �µ S = − µ B<br />

�<br />

190<br />

� �<br />

g �<br />

LL + gSS�

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