Experimentalphysik III (Atomphysik)
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3.6. Wechselwirkung von Licht mit Materie, Atome als Sekundärstrahler 59<br />
da mit ˙x = ˙x0 sin ωt ′ � ...<br />
x = −ω2 ˙x 0 sin ωt ′ = −ω2 ˙x gilt. Wir erhlaten dann für die mittlere<br />
Lebensdauer:<br />
τ = m<br />
γ<br />
= 1<br />
Γ ω<br />
= 3 4πε0c 2<br />
3m e2ω2 Mit den Werten für die Konstanten und für ω (λ = 5000 A) ergibt sich eine Abklingzeit an<br />
Kathodenstrahlen mit:<br />
τ =10 −8 s .<br />
3.6.2 Doppelbrechung, optische Aktivität, Faraday–Effekt<br />
Mit der Vorstellung der erzwungenen schwingenden Atomdipole lassen sich die Phänomene<br />
der Reflexion und Brechung (Fresnelsche Formeln), derTotalreflexion (endliches Eindringen in<br />
” dünneres“ Medium) und des klassischen Tunneleffekts zwangslos erklären, ebenso die Polarisation<br />
des reflektierten Lichts unter dem Brewster–Winkel.<br />
Weitere Polarisationseffekte:<br />
• Die Doppelbrechung erklärt sich aus räumlicher Anisotropie der Rückstellkräfte. Dies gilt<br />
für Kristalle, die in einer Richtung eine höhere Symmetrie aufweisen als in den Anderen.<br />
Diese ausgezeichnete Richtung nennt man optische Achse. (Bsp.: Ist ein Molekül rotationssymmetrisch,<br />
so ist die Rotationsachse die optische Achse). Durch die unterschiedlichen<br />
Rückstellkräfte ergeben sich für verschiedene Schwingungsrichtungen unterschiedliche Resonanzstellen,<br />
damit unterschiedliche Brechungsindizes, d.h. unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten.<br />
Betrachten wir konkret eine Lichtquelle, repräsentiert durch in alle drei Raumrichtungen<br />
schwingende Atomdipole, in einem optischen Kristall mit der z–Achse als optische Achse.<br />
Stellen wir uns die schwingenden Atomdipole als Ladungen vor, die durch Federn gekoppelt<br />
sind, so bedeutet der oben genannte optisch anisotrope Kristall, daß die Federn in x– und y–<br />
Richtung gleich stark sein sollen, jedoch die Feder in z–Richtung eine andere Federkonstante<br />
besitzen soll.<br />
Abb. 3.30: Zur Ausbreitung der elektromagnetischen<br />
Welle.<br />
.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Federkonstanteninderxy–Ebene<br />
bzw. in der xz– und yz–<br />
Ebene schwingt der Dipol, der entlang der optischen<br />
Achse abstrahlt, mit einer anderen Frequenz<br />
als diejenigen Dipole, die in der xz– bzw.<br />
yz–Ebene schwingen.<br />
Zur Ausbreitung der elektromagnetischen Welle<br />
in z–Richtung tragen nur die x– und y–<br />
Federn bei, die ja beide die gleiche Federkonstante<br />
und somit gleiche Ausbreitungsgeschwindigkeiten<br />
besitzen.<br />
In allen anderen Richtungen der xz–Ebene tragen alle drei Federn bei.<br />
Wir bezeichnen den Strahl, dessen � E–Vektor senkrecht zu der Ebene schwingt, die aus der<br />
Ausbreitungsrichtung �k und der optischen Achse ausgespannt wird, als ordentlicher Strahl<br />
(in Abbildung 3.30 durch einen Punkt (•) gekennzeichnet); den Strahl, dessen � E–Vektor