Experimentalphysik III (Atomphysik)
Experimentalphysik III (Atomphysik)
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3.4. Spektroskopische Ergebnisse 49<br />
Bestrahlt man ein Gitter mit einem Bündel weißem Licht, so entsteht beispielsweise<br />
das Maximum erster Ordnung für rotes Licht unter einem größerem Winkel als für<br />
blaues Licht.<br />
Ein Prisma macht nur ein Spektrum, ein Gitter<br />
macht viele Spektren sich überlappender Ordnungen!<br />
Man definiert den nutzbarer Wellenlängenbereich<br />
∆λ als den Bereich, in dem zu jeder Richtung<br />
(sin α) nur eine Wellenlänge gehört. Dies ist<br />
gerade der Bereich, bei dem die letzte Linie“ der<br />
”<br />
Ordnung m gerade in das letzte Minimum vor der<br />
Abb. 3.22: Überlapp zweier Spektren. ” erster Linie“ der Ordnung m +1fällt!<br />
Dann gilt:<br />
(c) Interferometer<br />
Abb. 3.23: Strahlengang im Interferometer.<br />
m(λ +∆λ) =(m +1)λ − λ<br />
N<br />
∆λ = λ<br />
m<br />
mit λ<br />
N<br />
≪ (m +1)λ<br />
Das Auflösungsvermögen und damit die Meßgenauigkeit<br />
läßt sich wesentlich erhöhen, wenn<br />
das Ausgangsstrahlenbündel in viele Teilbündel<br />
zerlegt wird, die einen von Bündel zu<br />
Bündel zunehmenden festen Gangunterschied<br />
aufweisen, bevor sie wieder vereinigt werden.<br />
Eines der bekanntesten Vielstrahlinterferrometer ist das Fabry–Perot–Interferrometer.<br />
Es besteht aus zwei hochreflektierenden Spiegeln, von denen der Eine halbdurchlässig<br />
ist. Die beiden Spiegel stehen variabel im Abstand d zueinander und bilden also einen<br />
offenen optischen Resonator aus.<br />
Die auf das Interferrometer unter dem Winkel ϑ treffende Strahlung wird durch die<br />
Vielfachreflexion zwischen den Spiegeln in viele Teilbündel aufgespalten. Der von<br />
Bündel zu Bündel fortschreidende Gangunterschied δ der durchgehenden Strahlung<br />
beträgt<br />
δ =2nd cos ϑ,<br />
wobei n der Brechungsindex des Mediums zwischen den Spiegeln ist. Mit einer<br />
Linse werden die austretenden parallelen Strahlenbündel in der Brennebene vereinigt.<br />
Es entstehen sehr scharfe Interferenzmaxima, die man aufgrund der Symmetrie der<br />
Anordnung als helle konzentrische Kreise auf dunklem Untergrung betrachtet (Kurven<br />
gleicher Neigung). Die Interferenzen sind um so schmäler, ja häufiger das Bündel<br />
zwischen den Spiegeln reflektiert wird und miteinander interferrierende Teilbündel<br />
erzeugt werden. Die Auflösung mit diesem Vielstrahlinterferometer ist sehr hoch. Die<br />
Ordnung der Interferrenzen beträgt etwa m ≈ 10 4 − 10 5 , wohingegen der nutzbare<br />
Wellenlängenbereich ∆λ ≈ 10 −4 λ sehr klein ist, was eine Vorzerlegung des Lichts<br />
notwendig macht.<br />
Mit diesem Gerät können also feine Linsenspektren und Linienbreiten vermessen werden.