Experimentalphysik III (Atomphysik)
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154 Kapitel 7. Einführung in die Quantenmechanik, H–Atom<br />
Abb. 7.20: Zur<br />
geometrischen Veranschaulichung der<br />
spährischen Polorkoordinaten.<br />
Für ein kugelsymmetrisches Potential V = V (r)(d.h. unabhängig<br />
von ϑ, ϕ), lässt sich folgender Separationsansatz<br />
durchführen:<br />
ψ(�r) =R(r) · Y (ϑ, ϕ) = u(r)<br />
r · Y (ϑ, ϕ) .<br />
Damit und mit dem neuen Ausdruck für den Laplace–Operator ergibt sich die Schrödingergleichung<br />
zu<br />
1 d<br />
r<br />
2u(r) Y (ϑ, ϕ)+u(r)<br />
dr2 r3 � �<br />
�<br />
1 ∂ ∂Y (ϑ, ϕ)<br />
sin ϑ +<br />
sin ϑ ∂ϑ ∂ϑ<br />
1<br />
sin 2 ∂<br />
ϑ<br />
2Y (ϑ, ϕ)<br />
∂ϕ2 �<br />
+ 2µ<br />
u(r)<br />
(E − V (r)) · Y (ϑ, ϕ) =0,<br />
�2 r<br />
oder<br />
r2 � 2 d u(r)<br />
u(r) dr2 �<br />
2µ<br />
+ (E − V (r)) u(r) =<br />
�2 1<br />
−<br />
Y (ϑ, ϕ) ·<br />
� �<br />
�<br />
1 ∂ ∂Y (ϑ, ϕ)<br />
sin ϑ +<br />
sin ϑ ∂ϑ ∂ϑ<br />
1<br />
sin 2 ∂<br />
ϑ<br />
2Y (ϑ, ϕ)<br />
∂ϕ2 �<br />
.<br />
Die linke Seite hängt nur von r, die Rechte nur von ϑ, ϕ ab, also müssen beide Seiten gleich<br />
einer Konstanten λ sein, die man Separationskonstante nennt. Wir erhalten zwei Gleichungen,<br />
die sich schreiben lassen als<br />
d2u(r) dr2 2µ<br />
+<br />
�2 �<br />
E − V (r) − �2<br />
�<br />
λ u(r) =0 , (7.5.1)<br />
2µr2 �<br />
�<br />
1 ∂ ∂Y (ϑ, ϕ)<br />
sin ϑ +<br />
sin ϑ ∂ϑ ∂ϑ<br />
1<br />
sin 2 ∂<br />
ϑ<br />
2Y (ϑ, ϕ)<br />
∂ϕ2 + λY (ϑ, ϕ) =0 . (7.5.2)<br />
Somit haben wir die Schrödingergleichung separiert in eine<br />
• Radialgleichung, dieähnlich aufgebaut ist wie die eindimensionale Gesamtgleichung, nur<br />
daß ein weiterer Potentialterm auftritt,<br />
• und in eine Winkelgleichung, die potentialunabhängig ist, d.h. die für alle Zentralpotentiale<br />
V = V (r) in dieser Form auftritt.<br />
1. Zunächst geben wir die Lösung der Winkelgleichung (7.5.2) an: Y (ϑ, ϕ) ist eine doppelt<br />
periodische Funktion, d.h. sie soll für jedes Wertepaar ϑ, ϕ, das den gleichen Punkt der<br />
Kugeloberfläche beschreibt, den gleichen Wert haben.<br />
Y (ϑ, ϕ) =Y (ϑ + n · 2π, ϕ) =Y (ϑ, ϕ + n · 2π) .