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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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136 Kapitel 7. Einführung in die Quantenmechanik, H–Atom<br />

Mit diesen Bezeichnungen berechnen wir nun die Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser sogenannten<br />

de Broglie– oder Materiewellen und werden dabei stets streng zwischen der Phasengeschwindigkeit<br />

v Ph , also der einem Teilchenstrom gegebener Geschwindigkeit zugeschriebene<br />

monochromatischer Materiewelle, und der Gruppengeschwindigkeit v Teilchen (vgl. (7.2.3)) unterscheiden.<br />

v Ph = λ · ν =¯λ · ω = �� 1 − β 2<br />

m 0 v<br />

· m0c2 � � =<br />

1 − β2 c2 >c .<br />

vTeilchen Wegen c ≥ v ist die Phasengeschwindigkeit vPh der de Broglie–Wellen also größer als die Vakuumlichtgeschwindigkeit<br />

cVak . Dies darf uns nicht verwundern, da die Phasengeschwindigkeit<br />

vPh weder die Geschwindigkeit eines Signals noch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Energie<br />

charakterisiert und daher kleiner, aber auch größer als cVak sein kann.<br />

Ein paralleler Teilchenstrom wird also durch eine ebene Welle beschrieben.<br />

bzw. allgemein<br />

ψ = ψ 0 sin(kx − ωt),<br />

bzw. komplex ψ = ψ 0 e i(kx−ωt)<br />

k = 1 p<br />

=<br />

¯λ � .<br />

ψ = ψ0e i(�k·�r−ωt) = ψ0e i (�p·�r−Et) � = ψ(x, y, z, t) .<br />

Was diese Beschreibung bedeutet lassen wir zunächst offen. Auf jeden Fall ist das Kriterium<br />

einer Wellenerscheinung die Interferenzfähigkeit, d.h. die Überlagerung (Superposition) der Amplituden<br />

zu einem Interferenz–, einem Beugungsbild:<br />

ψ = c 1 ψ 1 + c 2 ψ 2 + ... Die Koeffizienten c i sind i. a. komplex.<br />

Die Intensität ist dann durch das Quadrat der Amplituden gegeben: I ∼|ψ| 2 . Jetzt erinnerte<br />

man sich auch der Ergebnisse zweier bisher ” unverstandener“ Experimente:<br />

1. Davisson und Germer (1919): Reflexion langsamer Elektronen an Kristallen: Ergebnis<br />

analog Laue–Interferenzen bzw. Bragg–Beugung. Davisson und Germer beobachteten<br />

Interferenzen, d.h. Maxima und Minima in der Intensität der reflektierten Elektronen,<br />

die eindeutig durch Geschwindigkeit der Elektronen, Kristallorientierung und Beobachtungswinkel<br />

bestimmt waren. Das Auftreten von Interferenzen bedeutete, daß die Bewegung<br />

der Elektronen mit einem Wellenvorgang verknüpft sein mußte. Für die Wellenlänge<br />

ergab sich<br />

λ = h<br />

p =<br />

h<br />

� =<br />

2mEkin<br />

12.3<br />

√ A.<br />

U<br />

mit U =54V,λ =1.67 A, für Nickel 1. Max. bei 50◦ (Deutung 1927). Wellenlänge des<br />

Elektrons in A:<br />

Ekin (eV) 10 100 103 104 105 106 107 108 λ (A) 3.9 1.2 0.39 0.1 2 3.7 · 10−2 8.7 · 10−3 1.2 · 10−3 1.2 · 10−4

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