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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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1.5. Größe der Atome aus Streuquerschnitten 15<br />

Die Zahl der insgesamt bis zum Ort x aus dem Strahl herausgestreuten Atome ist:<br />

z(x)<br />

z 0<br />

z ′ (x) =z 0 (1 − e −nσx ) .<br />

x<br />

z ′ (x)<br />

z 0<br />

Abb. 1.14: Abnahme und Zunahme der Teilchen in Abhängigkeit von x.<br />

Bei der Messung ist x = d = const. und die Teilchendichte n in der Streukammer variabel. Aus<br />

der Steigung von z(x) in halblogarithmischer Darstellung folgt eine Aussage über den Wirkungsquerschnitt<br />

(WQ) σ.<br />

Wir machen hier die Annahme, daß Atome harte Kugeln sind und ihre Radien seien r 1 und r 2 .<br />

Für den Wirkungsquerschnitt erhalten wir:<br />

σ<br />

r1<br />

r 2<br />

σ = π(r 1 + r 2 ) 2 .<br />

Als Meßergebnis für die Streuung von Ag–Atomen an N 2 –<br />

Molekülen ergaben sich folgende Zahlenwerte:<br />

σ =21· 10 −16 cm 2 =2.1 · 10 −15 cm 2 .<br />

r 1 + r 2 ≈ 2.6 · 10 −8 cm=2.6A<br />

Abb. 1.15: Wirkungsquerschnitt<br />

für zwei harte Kugeln.<br />

Aus diesem gemessenen WQ σ folgt nach σ =(r1 +r2 ) 2π die Größe r1 +r2 . Bei gleichen Atomen<br />

mit r1 = r2 läßt sich daraus r und damit die Größe des Atoms bestimmen.<br />

Wir machen nun eine Abschätzung der Größenordnung der Zahl der gestreuten Teilchen. Die<br />

Teilchendichte n beträgt:<br />

n = ϱ · NA M ≈ 10−3 g/cm3 · 6 · 1023 /mol<br />

≈ 2 · 10<br />

30 g/mol<br />

19 /cm 3 mit M = Molmasse<br />

bei p = 1000 mbar.<br />

Ist der Druck 10−3 mbar, so folgt für die Teilchenzahldichte n ≈ 2 · 1013 /cm3 .<br />

n · σ · d ≈ 2 · 10 13 · 2 · 10 −15 · 1 ≈ 4 · 10 −2 ≪ 1<br />

” dünnes Target“<br />

Dann ist z ′ = z0 (1 − e−nσd ) ≈ z0nσd ≪ z0 eine Näherung für ein dünnes Target.<br />

Der Wirkungsquerschnitt wurde eingeführt als anschaulicher geometrischer Querschnitt zwischen<br />

harten Kugeln. Physikalisch heißt das kurze Reichweite der Wechselwirkungskräfte beim Stoß<br />

zweier harter Kugeln: Abstoßung innerhalb der Radiensumme r1 + r2 (vgl. Abb. 1.16).<br />

Oft existieren aber längerreichende Kräfte, z.B. die Coulombkraft. Wie ist dann σ definiert?<br />

Z.B. wenn der Atomrand nicht definiert ist?<br />

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