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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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46 Kapitel 3. Licht als elektromagnetische Welle, Wechselwirkung mit Materie<br />

Wie steht es aber mit der Strahlung von makroskopisch“ beschleunigten Ladungen?<br />

”<br />

Betrachten wir einen Linearbeschleuniger (Van de Graaff). Es gilt:<br />

F = eE = e U<br />

= ma , l ist die Wegstrecke im Beschleuniger.<br />

l<br />

a = e U<br />

m l � t0 =<br />

�<br />

2l<br />

a =<br />

�<br />

2l2 (e/m) · U<br />

Ist v<br />

c ≪ 1gilt die Larmorsche Strahlungsformel und die abgestrahlte Energie in der Zeit t0 beträgt:<br />

Wrad = Prad · t0 = 2 e<br />

3<br />

2<br />

4πε0c3 · a2 · t0 = 2 e<br />

3<br />

2 � � 3<br />

2 e U<br />

· · · (2l)<br />

4πε0c3 m l<br />

1<br />

2<br />

und wir erhalten für das Verhältnis<br />

W rad<br />

E kin<br />

= 2<br />

3<br />

e 2<br />

4πε 0 c 3 ml<br />

� � 1<br />

2 2eU<br />

≈ 5.3 · 10<br />

m<br />

−20<br />

für e = 1.6 · 10−19 C; mp = 1.67 · 10−27 kg; U = 5MV; l = 2 m. Der Energieverlust der<br />

beschleunigten Ladung durch Abstrahlung ist für diesen Beschleunigertyp also zu vernachlässigen.<br />

Beschleunigt (oder besser: verzögert) man Elektronen auf sehr, sehr kleinen (atomaren)<br />

Abständen, dann wird ein beachtlicher Teil der kinetischen Energie in Strahlung umgewandelt.<br />

Man erhält die Bremsstrahlung. Die empirisch ermittelte Strahlungsausbeute beträgt<br />

etwa 1%, d.h. sie ist etwa 17 Größenordnungen größer als beim Van de Graaff–Beschleuniger.<br />

U (1/2)<br />

m (3/2) liefert einen Faktor von etwa 104 , also muß l einen Faktor von etwa 1013 bringen:<br />

l ≈ 10−13 m=10−11 cm! Die Abbremsung geschieht also innerhalb des Atoms(10−8 cm): (Erster<br />

Hinweis auf Atomkerne!) Dies war jedoch eine sehr grobe Abschätzung, da v<br />

c ≪ 1nicht erfüllt<br />

ist. Wir haben es hierbei mit hochrelativistischen Elektronen zu tun.<br />

�a<br />

v<br />

c ≪ 1<br />

v<br />

c ≈ 1<br />

Bewegungsrichtung<br />

Abb. 3.17: Strahlungscharakteristik für nicht– und<br />

hochrelativistische Elektronen.<br />

Wie sieht dann die Strahlungscharakteristik aus?<br />

Die Antwort ist: Wir erhalten für hochrelativistische<br />

Elektronen eine verbogene Diplokeule.<br />

Für v<br />

c ≪ 1, d.h. im nichtrelativistischen Grenzfall,<br />

strahlt das Teilchen senkrecht zur Bewegungsrich-<br />

tung ab. Für v<br />

3.4 Spektroskopische Ergebnisse<br />

c<br />

≈ 1also im relativistischen Gren-<br />

zfall, nahe der Lichtgeschwindigkeit, strahlt das<br />

Teilchen demnach die elektromagnetische Energie<br />

direkt in Bewegungsrichtung ab.<br />

Zunächst einige spektroskopische Ergebnisse:<br />

Lichtstrahlung läßt sich thermisch oder elektrisch anregen: Gase, Dämpfe und Festkörper emittieren<br />

und absorbieren Licht. Die Form der Spektren hängt von den Anregungsbedingungen“<br />

”<br />

ab (Druck, Temperatur, Stromstärke u.ä.).

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