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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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130 Kapitel 6. Atomare magnetische Momente, Richtungsquantelung<br />

der K–Schale ins Kontinuum gehoben, was eine Röntgenkaskade zur Folge hat. Die Wellenlänge<br />

des Röntgenfluoreszenzlichtes ist größer oder höchstens gleich derjenigen des Anregungslichts, da<br />

zur Anregung der Linien einer Serie im Spektrum die Quantenenergie der energiereichsten, d.<br />

h. kurzwelligsten Linie, sprich der Kante gebraucht wird. So wird zum Beispiel zur Anregung<br />

der K α –Linie die Quantenenergie der sogenannten K–Kante benötigt. Dies ist ein wichtiges<br />

Verfahren für die zerstörungsfreien Materialanalyse.<br />

∗ 6.9 Spin–Bahn–Kopplung bei Streuprozessen:<br />

Mott–Streuung<br />

Auch bei der Streuung von Teilchen mit Spin bzw. mit einem magnetischen Dipolmoment spielt<br />

die Spin–Bahn–Kopplung eine Rolle. Ihre Berücksichtigung führt zu einer Modifizierung der<br />

Rutherfordformel (Streuung von Teilchen ohne Spin an Kernen) zur Mottformel (Streuung von<br />

schnellen Elektronen an Kernen). Schnelle Elektronen (E ∼ 1MeV → GeV) sind relativistische<br />

Teilchen.<br />

Also zunächst die Rutherfordformel für relativistische Teilchen<br />

dσ<br />

dΩ =<br />

� Z1 · Z 2 · e 2<br />

2(4πε 0 )<br />

�2 �<br />

E<br />

E 2 − E 2 0<br />

Andererseits ist mit p = mv; m = m0 √<br />

1−β2 ; E2 = E2 0 + p2c2 damit<br />

�<br />

E<br />

E 2 − E 2 0<br />

� 2<br />

= m2 0 c4 + p 2 c 2<br />

p 4 c 4<br />

= m2 0 + m2 β 2<br />

p 4<br />

dσ<br />

dΩ =<br />

�<br />

Z1Z2e2 �2<br />

·<br />

2(4πε0 )E0 1 − β2<br />

β4 1<br />

·<br />

sin4 ϑ<br />

2<br />

E0 = m0c2 ist die Ruheenergie des gestreuten Teilchens.<br />

−→<br />

dσ<br />

dΩ =<br />

mit E = E 0 + E kin :<br />

� Z1 · Z 2 · e 2<br />

E<br />

E 2 −E 2 0<br />

4(4πε 0 )<br />

�2<br />

·<br />

1<br />

E 2 kin<br />

·<br />

1<br />

4 ϑ sin 2<br />

→ 1<br />

2 E kin für E kin ≪ E 0 .<br />

� 2<br />

·<br />

1<br />

sin 4 ϑ<br />

2<br />

= m2 1<br />

=<br />

p4 m2 1 − β2<br />

=<br />

v4 E2 0β4 Rutherford — relativistisch.<br />

Rutherford — nicht relativistisch.<br />

Bei der Rutherfordstreuung ist die potentielle Energie gleich der Coulombenergie:<br />

V (r) = −Ze2<br />

4πε 0<br />

· 1<br />

r<br />

mit (Z 1 =1;Z 2 = Z).<br />

Ein bewegtes geladenes Teilchen sieht aber in seinem Ruhesystem neben dem Coulomb–Feld<br />

auch ein Magnetfeld (vgl. (6.5.1)) mit<br />

�B l = − 1<br />

c2 (�v × � 1 1 dV (r)<br />

E)= ·<br />

2em0c2 r dr �l.

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