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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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176 Kapitel 9. Mehrelektronensysteme<br />

läßt sich zeigen, daß<br />

�Hψ 1,2 =( � H 1 + � H 2 )ψ 1 (1)ψ 2 (2) = ψ 2 (2) � H 1 ψ 1 (1) + ψ 1 (1) � H 2 ψ 2 (2)<br />

= (E 1 + E 2 )ψ 1,2 = E ges ψ 1,2<br />

ist. Dies gilt für N Teilchen ganz analog. Das Modell unabhängiger Teilchen bedeutet am<br />

Beispiel der zwei Elektronen, die sich im Coulombpotential des Kerns befinden, daß die gegenseitige<br />

Coulombabstoßung klein sein soll. Das Quadrat |ψ1,2 | 2 der Wellenfunktion ψ gibt die<br />

Wahrscheinlichkeit an, Teilchen 1im Energiezustand E1 und Teilchen 2 im Energiezustand E2 zu finden.<br />

Diese Wahrscheinlichkeit interessiert uns eigentlich nicht, ebensowenig wie |ψ2,1 | 2 , d.h. Teilchen 1<br />

in E2 und Teilchen 2 in E1 zu finden. Beide Wellenfunktionen gehen durch Teilchenvertauschung<br />

ineinander über, d.h. wir erhalten den Zustand, in dem die Teilchen vertauscht sind. Wir können<br />

uns vorstellen, daß dieser durch Anwendung eines Operators � P12 auf den ursprünglichen Zustand<br />

hervorgegangen ist. Man nennt ihn Vertauschungsoperator, der nichts anderes bewirkt, als die<br />

Koordinaten der beiden Teilchen zu vertauschen. Mathematisch geschrieben:<br />

�P 12 ψ 1,2 = ψ 2,1<br />

mit � P 2 12 =1.<br />

Es ist offenbar E ges (1, 2) = E ges (2, 1) : Austauschentartung.<br />

Man interessiert sich nun vielmehr dafür, ein Teilchen im Energiezustand E 1 und ein anderes<br />

Teilchen im Energiezustand E 2 zu finden, also nicht ein bestimmtes. Wollen wir nun<br />

die Wahrscheinlichkeit angeben, irgendein Teilchen bei den betreffenden Koordinaten zu finden,<br />

so bietet sich an, durch Linearkombination der beiden orthogonalen Ausdrücke ψ 1,2 und ψ 2,1 (daß<br />

sie orthogonal sind, sei hier vorrausgesetzt und soll nicht gezeigt werden), die richtige Lösung zu<br />

finden. Hierfür gibt es zwei prinzipiell verschiedene Möglichkeiten:<br />

ψ S (1, 2) = 1 √ 2 ψ 1,2 + 1 √ 2 ψ 2,1<br />

ψ A (1, 2) = 1 √ 2 ψ 1,2 − 1 √ 2 ψ 2,1<br />

⎫<br />

⎪⎬<br />

⎪⎭<br />

ψ S,A = 1<br />

√ 2 (ψ 1,2 + e iϕ ψ 2,1 )<br />

ϕ = 0 : symmetrisch,ψ S<br />

ϕ = π : antisymmmetrisch,ψ A<br />

Wir haben einmal addiert und einmal subtrahiert und dadurch zwei neue orthogonale Ausdrücke<br />

mit dem Normierungsfaktor 1/ √ 2 gewonnen. Die Orthogonalität läßt sich im Prinzip wiederum<br />

leicht zeigen, soll aber hier nicht durchgeführt werden. Was geschieht nun mit ψ S und ψ A<br />

beim Vertauschen der Teilchen? Bei ψ S ändert sich offenbar gar nichts, diese Wellenfunktion<br />

ist symmetrisch gegenüber dem Teilchenaustausch. Bei ψ A ändert sich das Vorzeichen, deshalb<br />

heißt die Lösung antisymmetrisch (daher die Indizes S und A). In Operatorschreibweise:<br />

�P 12 ψ S (1, 2) = ψ S (2, 1)=ψ S (1, 2)<br />

�P 12ψA (1, 2) = ψA (2, 1)=−ψA (1, 2)<br />

und |ψS (1, 2)| 2 = |ψA (1, 2)| 2 .<br />

.

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