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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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72 Kapitel 4. Licht als Quantenerscheinung<br />

4.2 Strahlungsformeln, Plancksche Quantisierungsvorschrift,<br />

Phasenraum<br />

Setzt man in u(ω, T) ∼ W (T ) die Beziehung aus dem Gleichverteilungssatz<br />

ein, so erhält man:<br />

W (T )= f<br />

2 kT = kT (HO: f =2: E kin + E pot )<br />

u(ν, T ) = 8πν2<br />

c 3 kT ∼ ν2 T<br />

bzw. u(λ, T ) = 8π<br />

kT ∼<br />

λ4 T<br />

λ 4<br />

Strahlungsformel von Rayleigh–Jeans.<br />

Diese rein klassisch hergeleitete Formel gilt jedoch empirisch nur für kleine ν (große λ). Für<br />

∞�<br />

ν →∞wird u(ν, T ) →∞, damit auch das totale Emissionsvermögen S = Esdν →∞. Dies<br />

bezeichnet man als die sogenannte Ultraviolettkatastrophe.<br />

Für kleine Wellenlängen fand Wien nach Messungen von Lummer und Pringsheim die empirische<br />

Formel, die zwei Konstanten c1 und c2 enthält:<br />

u(ν, T )=c 1 ν 3 e −c 2 ν<br />

T .<br />

Bei der Ableitung dieser Formel mußte Wien verschiedene Hypothesen über den Mechanismus<br />

der Ausstrahlung machen und z.B. annehmen, daß die Frequenzverteilung der Strahlung gleich<br />

der Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung der Gasmoleküle ist.<br />

Das Versagen der klassischen Physik bei der Ultraviolettkatastrophe“ war ein herber Schlag.<br />

”<br />

Hier setzte Planck 1900 an: Offenbar gilt der Gleichverteilungssatz nicht allgemein (dies war<br />

bereits von den spezifischen Wärmen her bekannt, bei der die experimentell gefundenen Werte<br />

mit der Theorie nicht mehr übereinstimmten).<br />

Max Planck betrachtete einen linearen harmonischen Oszillator im Phasenraum, der von den<br />

kanonischen Koordinaten aufgespannt wird.<br />

Im folgenden betrachten wir einen Massenpunkt im 3–dimensionalen kartesischen Koordinatensystem<br />

mit den Ortskoordinaten x, y, z. Dann ergeben sich aus einer Verallgemeinerung der<br />

klassischen Bewegungsgleichung:<br />

Wpot = W (x, y, z) −→ − ∂Wpot ∂x = Fx =˙px ,... ,<br />

Wkin = m<br />

2 (˙x2 +˙y 2 +˙z 2 ) −→ ∂Wkin ∂ ˙x = m ˙x = px ,... ,<br />

Wkin = 1<br />

2m (p2x + p2y + p2z ) −→ ∂Wkin =<br />

∂px px =˙x,... ,<br />

m<br />

und unter Einführung der Hamiltonfunktion H<br />

H(x, y, z, p x ,p y ,p z )=W pot + W kin<br />

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