01.12.2012 Aufrufe

Experimentalphysik III (Atomphysik)

Experimentalphysik III (Atomphysik)

Experimentalphysik III (Atomphysik)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.6. Wechselwirkung von Licht mit Materie, Atome als Sekundärstrahler 55<br />

Der Effekt ist klein, man braucht zu seiner Untersuchung Spektralapparate sehr hoher Auflösung.<br />

Erklärung: Man kann einen beliebig im Raum schwingenden Atomdipol in eine lineare<br />

Schwingung in z–Richtung und in eine lineare Schwingung in der xy–Ebene zerlegen. Schaltet<br />

man jetzt das Magnetfeld in z–Richtung ein, so erfährt das senkrecht zu � B schwingende Elektron<br />

durch die Lorentzkraft e�v × � B eine Drehung seiner Bewegung. In einem um � B mitrotierenden<br />

Koordinatensystem wird die Lorentzkraft von der Corioliskraft kompensiert:<br />

evB =2mvω L � ω L = eB<br />

2m Larmorfrequenz.<br />

In diesem rotierenden System macht das Elektron dieselbe Bewegung (Frequenz) wie im ruhendem<br />

System ohne Magnetfeld. Die lineare Schwingung läßt sich in zwei Kreisschwingungen<br />

gleicher Frequenz (halbe Amplitude) zerlegen. Ein ruhender Beobachter sieht dann Umläufe<br />

mit ω = ω0 ± ωL . (Die Zentrifugalkraft kann vernachlässigt werden, da mω2 Lr ≪ 2mvωL d.h.<br />

ωL ≪ 2 v<br />

r =2ω0 .)<br />

Parallel zu � B beobachtet man (Longitudinal):<br />

• die beiden (verschobenen) zirkular polarisierten Linien.<br />

Senkrecht zu � B beobachtet man (Transversal):<br />

• Eine linear polarisierte unverschobene Linie, die parallel zu � B polarisiert ist (π–Licht) und<br />

die parallel zu � B nicht ausgestrahlt wird.<br />

• Zwei senkrecht zu � B polarisierte Linien (σ–Licht), frequenzverschoben, da man ” seitlich“<br />

auf die Kreisströme blickt.<br />

Aus dem normalem Zeeman–Effekt kann e/m bestimmt werden! Die Erklärung des Effekts mit<br />

Hilfe von schwingenden Elektronen war somit eine Bestätigung für das Thomson–Modell.<br />

3.6 Wechselwirkung von Licht mit Materie, Atome als<br />

Sekundärstrahler<br />

3.6.1 Beugung, Brechung, Dispersion, Absorption, Resonanzfluoreszenz,<br />

Lebensdauer<br />

Werden die Elektronen der Atome (z.B. thermisch, in Gasentladungen) angeregt, dann erfolgt<br />

aufgrund der Dipolschwingungen eine Emission von elektromagnetischen Wellen, die<br />

Primärstrahlung. Erfolgt die Anregung durch diese elektromagnetischen Wellen, so führen die<br />

Elektronen der Atome erzwungene Schwingungen aus. Man erhält die Sekundärstrahlung. Die<br />

Strahlung ist kohärent zwischen Anregung und Ausstrahlung, d.h. die Phasenbeziehung zwischen<br />

Primär– und Sekundärstrahlung ist zwischen Anregung und Ausstrahlung fest.<br />

Welche Phänomene können mit diesem Modell erklärt werden?<br />

Gegeben sei ein Einkristall, d.h. geordnete Sekundärquellen mit d ≈ 1A. Als Primärstrahlung<br />

werde Licht mit λ ≈ 1A, d.h. Röntgenstrahlung verwendet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!