Experimentalphysik III (Atomphysik)
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5.6. Aufhebung der l–Entartung bei Alkali–Atomen: Schalenstruktur der Elektronenhülle 99<br />
E/eV<br />
s p d f H–Atom Nur diese Proportionalität ist aber für<br />
die l–Entartung verantwortlich, wie wir<br />
5p 4d 4f 4<br />
in Kapitel 7.5.3 sehen werden. Som-<br />
5s<br />
-1<br />
4p<br />
fundamental<br />
merfelds Ellipsen tauchen teilweise<br />
3d<br />
3<br />
aber tief in die Abschirmung ein, d.h.<br />
4s<br />
für Elektronen mit kleinen l ist das<br />
-2<br />
sharp diffuse<br />
1<br />
r –Potential nicht mehr gegeben, und<br />
somit ist auch die l–Entartung aufge-<br />
3p<br />
-3<br />
hoben. Da die s–Elektronen den nicht<br />
2<br />
abgeschirmten Kern am stärksten ausgesetzt<br />
sind, sind sie auch am stärksten<br />
-4<br />
principal<br />
gebunden, danach die p–Elektronen<br />
usw. . Dieser Effekt nimmt bei wach-<br />
3s<br />
-5<br />
sender Kernladungszahl Z noch zu.<br />
Für Natrium zum Beispiel liegt das<br />
4s–Niveau schon niedriger als das 3d–<br />
Niveau.<br />
Abb. 5.11: Termschema für Natrium.<br />
Für das Natriumatom erhalten wir das nebenstehende Termschema. Der entscheidende Unterschied<br />
zum Wasserstoff–Atom liegt darin, daß die Aufspaltung in die s, p, d–Terme (Aufhebung<br />
der l–Entartung) im Bereich von mehreren eV liegt, wohingegen beim Wasserstoff diese Aufspaltung<br />
im Bereich von etwa 10−4 eV anzusiedeln ist.<br />
Dieser Effekt ist um so größer, je kleiner die Hauptquantenzahl n ist. Für sehr große n, d.h.<br />
weitab vom Kern, erhalten wir wieder wasserstoffähnliche Zustände, d.h. wieder sehr geringe<br />
Aufspaltung.<br />
Außerdem erlaubt dieses Termschema eine Einordnung der in Spektrallinien der Alkali–Atome<br />
beobachteten Linien in Serien, wenn man als Auswahlregel für optische Übergänge noch die<br />
Vorschrift ∆l = ±1hinzunimmt. Diese Auswahlregel wird in der Quantenmechanik noch<br />
begründet.<br />
Die Serien in den Emissionsspektren der neutralen Alkali–Atome werden durch Serienformeln<br />
erfaßt, die der Balmer–Serienformel ähnlich sind.<br />
Für die beiden Quantenzahlen n und l bestimmten Frequenzen erhalten wir die empirische Serienformel<br />
für Na:<br />
ν ∼<br />
�<br />
1<br />
1<br />
−<br />
(3 − ∆(3, 0)) 2 (n − ∆(n, 1)) 2<br />
ν ∼<br />
�<br />
�<br />
1<br />
1<br />
−<br />
(3 − ∆(3, 1)) 2 (n − ∆(n, 0))<br />
n ≥ 3 principal–Serie (p → s)<br />
2<br />
ν ∼<br />
�<br />
�<br />
1<br />
1<br />
−<br />
(3 − ∆(3, 1)) 2 (n − ∆(n, 2))<br />
n>3 sharp–Serie (s → p)<br />
2<br />
ν ∼<br />
�<br />
�<br />
1<br />
1<br />
−<br />
(3 − ∆(3, 2)) 2 (n − ∆(n, 3))<br />
n ≥ 3 diffuse–Serie (d → p)<br />
2<br />
�<br />
n>3 fundamental–Serie (f → d) .<br />
Allgemein gilt offenbar<br />
�<br />
1<br />
Wn,l ≈<br />
(n − ∆(n, l)) 2<br />
�<br />
.