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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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52 Kapitel 3. Licht als elektromagnetische Welle, Wechselwirkung mit Materie<br />

1908: Ritzsches Kombinationsprinzip: Die Differenz der Wellenzahlen (Frequenzen) zweier Linien<br />

einer Serie ist gleich der Wellenzahl (Frequenz) einer Linie, die im gleichen Atom in einer anderen<br />

Serie tatsächlich auftritt.<br />

(T n1 − T n ′ 1<br />

) − (T − T n1 n ′′ )=(T − T<br />

1<br />

n2 n ′ ) .<br />

2<br />

Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Entdeckung der Lyman– und Pfund–Serie mit enormen<br />

Meßschwierigkeiten verbunden war.<br />

Wasserstoff ist das einfachste (Einelektronen) Atom. Chemisch identisch ist der schwere Wasserstoff<br />

(Deuterium), der von Urey im H–Spektrum entdeckt wurde, da wegen RD �= RH die<br />

Linien im Spektrum etwas verschoben sind. Es gilt jedoch die gleiche Serienformel.<br />

Geht man vom Ein– zum Zweielektronensystem über (Helium), so findet man gleich ein sehr<br />

kompliziertes Spektrum. Es ist nur erklärbar durch zwei getrennte Termschemata. Man glaubte<br />

zunächst an zwei Sorten Helium: Ortho– und Parahelium. Jedoch in Funken (und bei astronomischen<br />

Beobachtungen) fand man ein He + –Spektrum und Serien (z.B. Fowler–Serie, Pickering–<br />

Serie u.a.), die ähnlich den Wasserstoffserien sind. Ebenso bei Li ++ –Spektren. Diese Ergebnisse<br />

bestätigten die Bohrsche Vorstellung, daß die Spektren aller Atome bzw. Ionen mit nur einem<br />

Elektron gleich sein müßten, bis auf den Faktor Z2 und der Rydbergzahl. Also sollte das Spektrum<br />

des H–Atoms zugleich die Spektren von He + ,Li ++ ,Be +++ oder allgemein aller Ionen, die<br />

nur ein Elektron besitzen, erklären. Also gilt<br />

ν = R · Z 2<br />

�<br />

1 1<br />

−<br />

n2 n ′2<br />

�<br />

für wasserstoffähnliche Spektren.<br />

mit RH �= R + He<br />

�= R ++ Li<br />

�= usw.<br />

Diese Aussage wurde zusammengefaßt im Spektralen Verschiebungssatz wasserstoffähnlicher<br />

Spektren von Kossel und Sommerfeld 1916:<br />

Das Spektrum eines beliebigen Atoms ist sehr ähnlich dem Spektrum des einfach<br />

positiv geladenen Atoms, das im Periodensystem folgt.<br />

Chemisch verwandt mit dem Wasserstoff sind Alkali–Atome (ein ” Leuchtelektron“). Die Spektren<br />

sind aber deutlich komplizierter: Es treten Haupt– und Nebenserien auf. Es gilt:<br />

ν = RNa · (Z − σ) 2<br />

�<br />

1<br />

−<br />

(n + s) 2<br />

1<br />

(n ′ + p) 2<br />

�<br />

n ′ = n +1,n+2,...<br />

Messungen mit besserer Auflösung zeigen, daß Einelektronenatome Dublett–Struktur, Paraheliumatome<br />

Singulett–, Orthoheliumatome Triplett– Struktur besitzen. Dies deutet auf eine Feinstruktur<br />

der Spektrallinien hin (vgl. Kapitel 6.5).<br />

Bringt man eine Lichtquelle in ein elektrisches oder magnetisches Feld, so erfolgt eine Aufspaltung<br />

der Spektrallinien. Im elektrischen Feld nennt man diese Beobachtung Stark–Effekt und<br />

im magnetsichen Feld spricht man vom Zeeman–Effekt, den wir im folgenden noch abhandeln<br />

werden.

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