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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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4.2. Strahlungsformeln, Plancksche Quantisierungsvorschrift, Phasenraum 73<br />

die Hamiltonschen Bewegungsgleichungen:<br />

− ∂H<br />

∂x =˙px , −∂H<br />

∂y =˙py , −∂H<br />

∂z =˙pz ∂H<br />

∂px =˙x,<br />

∂H<br />

∂py =˙y,<br />

∂H<br />

∂pz =˙z<br />

Die Variablen der Hamiltonfunktion heißen kanonische Variablen, sie spannen den Phasenraum<br />

auf. Der Phasenraum wird also durch die Orts– und Impulsvariablen aufgespannt.<br />

Die kinetische Energie läßt sich nun auch schreiben als Wkin = 1<br />

2 (px ˙x + py ˙y + pz ergibt sich für die Wirkungsfunktion:<br />

�T<br />

0<br />

W kin dt = 1<br />

2<br />

�T<br />

0<br />

(p x ˙x + p y ˙y + p z ˙z) dt = 1<br />

2<br />

⎛<br />

�T<br />

�T<br />

�T<br />

⎞<br />

⎝ px dx + py dy + pz dz⎠<br />

.<br />

0<br />

0<br />

.<br />

0<br />

˙z) und damit<br />

Wendet man diesen Formalismus auf den linearen harmonischen Oszillator an, so erhält man<br />

in einem eindimensionalen Phasenraum, der durch die Koordinaten x = x 0 cos ωt und p x =<br />

−mωx 0 sin ωt aufgespannt wird, eine Ellipse.<br />

Abb. 4.6: Quantisierter Phasenraum.<br />

Die Wirkungsfunktion der periodischen Bewegung � p x dx ist<br />

dann die Fläche innerhalb dieser Ellipse. In der klassischen<br />

Physik bildet der Phasenraum ein Kontinuum, d.h. die<br />

möglichen Ellipsen bedecken den (zweidimensionalen) Raum<br />

kontinuierlich.<br />

Revolutionär war Plancks Quantisierungsvorschrift 1 : Es werden<br />

nur solche Ellipsen zugelassen, deren Flächendifferenz zwischen<br />

aufeinanderfolgenden Kurven jeweils h ist.<br />

� px dx = nh n =1, 2, 3,... ” Quantenzahlen“<br />

h ist eine empirische Konstante, sie ist experimentell zu gewinnen ([h] =[W · t] =: Wirkung).<br />

Das bedeutet: Das Volumen des Phasenraumes hat diskrete Werte.<br />

Für den harmonischen Oszillator gilt.<br />

�<br />

pxdx = x0 · mωx0 · π = nh.<br />

Daraus ergibt sich für die Energie des harmonischen Oszillators:<br />

Wn = En = m<br />

2 x20 ω2 = m<br />

2<br />

nh<br />

mωπ ω2 = n h<br />

ω = n�ω = nhν ,<br />

2π<br />

also E n = nhν .<br />

Man beachte, daß die Energie jetzt nur noch gequantelt auftritt.<br />

1Es sei darauf hingewiesen, daß historisch genau dies die Forderung von Planck und En = nhν nur eine<br />

Folgerung daraus war.

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