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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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118 Kapitel 6. Atomare magnetische Momente, Richtungsquantelung<br />

z–Komponenten immer um eine Einheit von � unterscheiden. Daher ist diese neue Quantenzahl<br />

m s halbzahlig. Analog zum Bahndrehimpuls ordnet man dem Eigendrehimpuls den Betrag<br />

|�s | = � s(s +1)� =<br />

� �<br />

1 1<br />

2 2 +1<br />

� �<br />

3<br />

1<br />

� = � (mit s =<br />

4 2 )<br />

als eine neue Quantenzahl, die Spinquantenzahl s zu, wobei s := max � �<br />

sz , sz = ms� und<br />

�<br />

ms = ± 1<br />

2 ist. Mit der Einführung des Eigendrehimpulses lässt sich auch die damals schon<br />

bekannte Tatsache, daß Einelektronenatome im Grundzustand paramagnetisch sind, erklären.<br />

Aus dem Meßergebnis µ z ≈±1 · µ B und der Beziehung µ z = g · ms · µ B mit ms = ± 1<br />

2 müßte<br />

man auf<br />

schließen.<br />

Abb. 6.14: Aufbau des<br />

Einstein–de Haas Versuchs.<br />

g = g s ≈ 2<br />

Jetzt erinnerte man sich an das Ergebnis des Einstein–de Haas–<br />

Effekts (1915): Das Ummagnetisieren eines ferromagnetischen<br />

Stabes, der an einem Torsionsfaden aufgehängt ist, ist mit einer<br />

Drehung verbunden: Magneto–mechanischer Parallelismus.<br />

gyromagnetisches Verhältnis fand man in guter Näherung<br />

γ =<br />

Als<br />

∆µ<br />

∆L ≈−e<br />

m<br />

Mit �µ = −g e<br />

2m � L folgt g =2<br />

Eine weitere Konsequenz dieses Versuchs ist, daß Ferromagnetismus mit dem Spin– (und nicht<br />

mit dem Bahn– !) Moment verbunden ist und daß<br />

e<br />

gs ≈ 2 also �µ s = −gs �s ist. (6.4.1)<br />

2m<br />

Weitere Konsequenzen aus dem Stern–Gerlach Experiment:<br />

1. Silber– und Alkali–Atome besitzen nur Spin–Magnetismus, also keinen Bahnmagnetismus.<br />

Also muß der kleinste Bahnmagnetismus Null sein, damit l min =0 (und nicht k min =1:Sommerfeld).<br />

An dieser Stelle müssen wir nun die Verstellungen Sommerfelds aufgeben, daß<br />

sich Elektronen auf Ellipsenbahnen um den Kern bewegen und zur quantenmechanischen<br />

Interpretation übergehen, wo wir keine Aussagen mehr über die genaue Bewegungsbahn<br />

machen können. Man spricht nur noch von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten (ψψ ∗ ): ” Das<br />

Elektron ist halt da“. Über die Bewegung des Elektrons kann man keine Aussagen machen,<br />

was ja auch der Unschärferelation wiedersprechen würde. Der Paramagnetismus von Ag–<br />

und Alkali–Atomen beruht auf dem Spin.<br />

2. Drehimpulse und magnetische Momente der inneren Elektronen müssen sich kompensieren.<br />

Man mißt nur den Effekt des äußersten (ungepaarten) Elektrons.

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