Experimentalphysik III (Atomphysik)
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2.2. Massenspektroskopie 23<br />
Wasserstoff–Atoms, also A r = Z · A H (z.B. A r (O) ≈ 16). Andererseits fand man jedoch z.B. für<br />
Chlor A r (Cl) = 35.5.<br />
Mit der Entdeckung der Elementarladung ergab sich eine bessere Methode zur Massenbestimmung:<br />
die Massenspektroskopie. Hierbei werden bewegte Ladungen in elektrischen und magnetischen<br />
Feldern abgelenkt. Dieses Verfahren führte zur Entdeckung der Isotopie, diemitder<br />
Entdeckung des Neutrons (Chadwick 1933) erst richtig erklärt werden konnte.<br />
• Ältestes Verfahren: Parabelmethode (J.J. Thomson 1913)<br />
+U 0<br />
K<br />
N<br />
�v B� −<br />
+<br />
E�<br />
Abb. 2.1: Parabelspektrograph, schematisch.<br />
S<br />
l<br />
z<br />
y<br />
x<br />
Dabei durchläuft ein Ionenstrahl aus einer<br />
Gasentladung das elektrische Feld � E eines<br />
Kondensators und das parallel dazu orientierte<br />
Magnetfeld � B. Man erhält auf der<br />
Beobachtungsebene für gleiche Teilchen<br />
(gleiche Ladung und gleiche Masse) mit<br />
unterschiedlicher Geschwindigkeit v eine<br />
Parabel, deren Ursprung im Durchstoßpunkt<br />
des unabgelenkten Strahles<br />
liegt. Dies ergibt sich aus folgender einfacher<br />
Rechnung:<br />
Das in y–Richtung angelegte � E–Feld erzeugt eine Ablenkung in diese Richtung.<br />
F y = q · E ⇒ a y = F y<br />
m<br />
q<br />
1<br />
= E ⇒ y =<br />
m 2 ayt2 ≈ qE<br />
2m<br />
l2 1<br />
∼ .<br />
v2 Ekin Das in y–Richtung angelegte � B–Feld bewirkt eine Ablenkung in x–Richtung. Solange das<br />
Teilchen sich im � B–Feld befindet, wird es auf eine kreisförmige Bahn gezwungen, deren<br />
Ebene senkrecht zur Feldrichtung (y–Achse) liegt.<br />
F x = q · v · B ⇒ a x = F x<br />
m<br />
q<br />
1<br />
= vB ⇒ x =<br />
m 2 axt2 ≈ qvB l<br />
2m<br />
2 1<br />
∼<br />
v2 p .<br />
Die Ablenkung in x–Richtung ist umgekehrt proportional zum Impuls p, man nennt den<br />
ablenkenden Magneten deshalb Impulsfilter. Aus den Ausdrücken für x und y läßt sich v<br />
eliminieren, und es ergibt sich:<br />
y = 2mE<br />
q(B · l) 2 x2 =<br />
2E<br />
(B · l) 2 q x<br />
m<br />
2 .<br />
Alle Punkte mit gleichen q<br />
m liegen also auf einer Parabel. Die Parabelpunkte entsprechen<br />
unterschiedlichen Geschwindigkeiten v.<br />
• Geschwindigkeitsfokussierung (Aston 1918)