Experimentalphysik III (Atomphysik)
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6.4. Stern–Gerlach–Experiment, Spin, g s –Faktor, Einstein–de Haas–Effekt 117<br />
�B<br />
�µ<br />
Abb. 6.10: Präzessionsbewegung von<br />
�µ um � B.<br />
Abb. 6.12: Klassische Erwartung.<br />
z<br />
z<br />
y<br />
x<br />
N<br />
S<br />
Blende<br />
Schirm<br />
Abb. 6.11: Stern–Gerlach–Versuch: Messung des magnetischen Momentes<br />
von Ag–Atomen mit Hilfe der Atomstrahlmethode.<br />
Klassisch sind alle Komponenten µ z kontinuierlich zugelassen.<br />
Man erwartet auf dem Schirm eine kontinuierliche Verteilung in<br />
z–Richtung.<br />
Im Sommerfeld–Modell erwartet man für die Ag–Atome im Grundzustand mit n ϕ ≡ k =1,also<br />
eine Richtungsquantisierung in drei Teilstrahlen gemäß den 3 Komponenten mit n α = −1, 0, 1.<br />
Diesen Effekt suchten Stern und Gerlach.<br />
Abb. 6.13: Ionisation<br />
des Alkali–Atoms.<br />
Sie verwendeten einen Ag–Atomstrahl, da der Nachweis von Atomstrahlen<br />
damals allgemein noch Schwierigkeiten bot (Ag–Atome auf<br />
Glasplatte aufgefangen und mit AgNO 3 und Photoentwickler sichtbar<br />
gemacht).<br />
Später benutzte man den Langmuir–Taylor–Detektor: Weil die Ionisierungsarbeit<br />
kleiner ist als die ” Elektroneneintrittsarbeit“, wird das<br />
Alkali–Atom ionisiert.<br />
Stern und Gerlach beobachteten eine Aufspaltung in zwei Teilstrahlen. Damit war die Richtungsquantelung<br />
nachgewiesen, aber die Tatsache von zwei Teilstrahlen war nach unserer bisherigen<br />
Theorie unverständlich. Nach dieser würden wir außer den beiden Teilstrahlen einen weiteren,<br />
nicht abgelenkten Teilstrahl, der der Lage senkrecht zum Magnetfeld entsprechen würde,<br />
erwarten. Aus der Größe der Ablenkung, der bekannten (thermischen) Geschwindigkeit der Ag–<br />
Atome und dem gemessenen Feldgradienten (Kraft auf Bi–Kügelchen) erhielten sie die Größe<br />
von µ z :<br />
µ z = ±µ B (±10%) .<br />
Eine Aufklärung dieser Diskrepanz erfolgte durch G.E. Uhlenbeck und S. Goudsmit (1925)<br />
indem sie einen Eigendrehimpuls = Spin �s des Elektrons einführten. Der Effekt der Aufspaltung<br />
in 2 Teilsstrahlen läßt sich nur dadurch erklären, daß das s–Elektron des Ag–Atoms keinen<br />
Bahndrehimpuls besitzt, d.h. l = 0. Jetzt dürfte es überhaupt keine Aufspaltung geben und<br />
die Tatsache, daß wir zwei Strahlen sehen, muß an einer neuen Quantenzahl liegen, die den<br />
gleichen Regeln gehorchen soll, wie die des Bahndrehimpulses. Nach diesen müssen, daß sich die