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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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5.8. Anregung von Atomen durch Elektronenstoß 103<br />

N 0<br />

N(x)<br />

x<br />

Abb. 5.16: Zum Transmissionsexperiment.<br />

Dann gilt: N(x) =N0e −αx α −<br />

= N0e ϱ (ϱx)<br />

α = n · σ,<br />

n ist die Teilchendichte und σ der Wirkungsquerschnitt.<br />

Lenard fand, daß der Massenabsorptionskoeffizient“<br />

” α<br />

ϱ materialunabhängig ist. Der Schwächungseffekt<br />

des Primärstrahls beruht auf der Ionisation der Targetatome. Es kommt nämlich nur<br />

auf die Zahl der Elektronen im Target an. Dafür spricht auch die Tatsache, daß der Zahlenwert<br />

des Wirkungsquerschnitts für β = v<br />

c =0.04 �= Wkin ≈ 400 eV etwa gleich dem geometrischen<br />

Querschnitt ist:<br />

σ(400 eV) ≈ 3 · 10 −16 cm 2<br />

≈ geometrischer Querschnitt des Atoms.<br />

Bei dieser Geschwindigkeit der Elektronen — also der Umlaufgeschwindigkeit der Atomelektronen<br />

—ist v<br />

c<br />

etwa gleich 1<br />

137 .<br />

Mit zunehmender Einschußenergie folgt eine Abnahme des Wirkungsquerschnitts σ:<br />

Abb. 5.17: Abnahme des Wirkungsquerschnitts in<br />

Abhängigkeit von der Energie.<br />

β = v<br />

c W kin (keV) σ(10−16 cm 2 )<br />

0.04 0.4 3.1<br />

0.1 2.6 4· 10 −1<br />

0.2 1 1 .8 · 10 −2<br />

0.3 25 1.5 · 10 −3<br />

0.5 79 1.1 · 10 −4<br />

0.7 204 1.4 · 10 −5<br />

Die Abnahme des Wirkungsquerschnitts beruht auf Verkleinerung der Wechselwirkungszeit für<br />

die Ionisation: Materie wird ” durchsichtiger“. Dieses Ergebnis von Lenard war noch vor<br />

Rutherford bekannt.<br />

Eine Bestätigung der Bohrschen Theorie gelang durch folgende Versuche:<br />

• Lenard untersuchte ab etwa 1902 die Ionisation von Atomen durch Elektronenstoß:<br />

Glühelektronen werden im Raum zwischen Kathode K und Gitter G auf die Energie<br />

W kin = eU G beschleunigt. Im Raum zwischen G und A besteht eine Gegenspannung<br />

|U A | > U G . Die Elektronen können also gegen die negative Anode nicht anlaufen, sie<br />

fallen zurück auf das Gitter G. Ist die kinetische Energie der Elektronen größer als die<br />

Ionisationsenergie des Gases, also eU G ≥ W ionis , erfolgt eine Ionisation der Gasatome.<br />

Die positv geladenen Ionen fliegen nun auf die Anode zu. Diese Ionisationsereignisse werden<br />

als Strom an der Anode gemessen. Der Einsatzpunkt der Anodenstromkurve ist gleich der<br />

Ionisationsspannung.

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