Experimentalphysik III (Atomphysik)
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6.3. Richtungsquantisierung des Bahndrehimpulses 113<br />
Während bei positiver Ladung q + die Größen � L und �µ parallel zueinander sind, sind für die<br />
kreisenden Elektronen mit der (Ruhe–) Masse m die beiden Größen antiparallel:<br />
Als Einheit des magnetischen Dipolmoments im atomaren Bereich<br />
Abb. 6.6: Zum magnetomechanischenParallelismus.<br />
definiert man die Größe, die einem umlaufenden Elektron mit dem Bah-<br />
=1· � entspricht:<br />
ndrehimpuls L =1· h<br />
2π<br />
µ B = e�<br />
2m<br />
wobei µ B =9.2740 · 10 −24 Am 2 beträgt.<br />
Bohrsches Magneton<br />
Daß die Beziehung �µ = γ � L auch im atomaren Bereich gilt, ist nicht selbstverständlich, es muß<br />
am Experiment geprüft werden. Man definiert deshalb den Faktor γ neu:<br />
�µ =+γ � L mit γ = g q<br />
2m<br />
, statt klassisch γ = q<br />
2m .<br />
Damit<br />
�µ = −g e<br />
2m � L = −g e�<br />
2m · � L<br />
� =⇒<br />
�µ<br />
= −g ·<br />
µ B<br />
� L<br />
. (6.2.1)<br />
�<br />
Den g–Faktor für die Bahnbewegung nennt man gl –Faktor. Es wird sich herausstellen, daß:<br />
g l =1 .<br />
6.3 Richtungsquantisierung des Bahndrehimpulses<br />
Aus der Beziehung (6.2.1) ergibt sich durch Erweitern<br />
�µ = −gl µ B · � L<br />
� = −gl µ B ·<br />
�<br />
l(l +1) L�<br />
� ,<br />
l(l +1)�<br />
daraus folgt<br />
� �L<br />
�µ = −gl l(l +1)µB<br />
| � L|<br />
Die Quantelung des Drehimpulses in der Form<br />
wobei � L<br />
| � L|<br />
die Richtung angibt.<br />
| � L| = � l(l +1)� oder L 2 = l(l +1)� 2<br />
wird hier vorweggenommen und erst später in der Quantenmechanik erläutert. Somit ist wegen<br />
des magnetomechanischen Parallelismus auch der Betrag des magnetischen Dipolmoments<br />
gequantelt:<br />
�<br />
|�µ| = gl l(l +1)µB oder µ 2 = g 2 l l(l +1)µ2B .<br />
Auf Sommerfeld geht nun nicht nur die modellmäßige Einführung der Bahndrehimpulsquantenzahl<br />
l (ursprünglich: Nebenquantenzahl nϕ ≡ k) zurück, sondern auch die modellmäßige<br />
Einführung der Magnetquantenzahl ml (ursprünglich: Richtungsquantenzahl nα ).