Experimentalphysik III (Atomphysik)
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144 Kapitel 7. Einführung in die Quantenmechanik, H–Atom<br />
Diese Relation besagt, daß man hinreichend lange messen muß, um eine Energie scharf zu<br />
bestimmen; insbesondere unendlich lange, will man sie exakt messen. Es können deshalb<br />
nur stationäre Zustände exakt gemessen werden.<br />
Bei einem Zerfallsvorgang steht aber nur die mittlere Lebensdauer τ des Zustandes zur<br />
Zeitmessung zur Verfügung. Also muß bei einem nichtstabilen Zustand die Energie prinzipiell<br />
unscharf sein. Das Energieniveau hat eine endliche Breite:<br />
∆E · τ ≈ � .<br />
z.B.: H–Atom: τ ≈ 10 −8 s (elektrische Dipolübergänge)<br />
� ∆E = �<br />
τ = 6.6 · 10−16 eVs<br />
10−8 =6.6 · 10<br />
s<br />
−8 eV natürliche Linienbreite .<br />
7.3 Wahrscheinlichkeit für Ort und Impuls eines Teilchens,<br />
quantenmechanischer Erwartungswert<br />
Wir wollen nun die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Impulse im Wellenpaket berechnen. Ein<br />
derartiges Wellenpaket hat nach (7.2.1) die allgemeine Gestalt<br />
ψ(x) =<br />
�<br />
+∞<br />
−∞<br />
Ae −iωt e +ikx dk =<br />
�<br />
+∞<br />
−∞<br />
a k e +ikx dk .<br />
Um die Koeffizienten a k mit der Wahrscheinlichkeit in Verbindung zu bringen, müssen wir die<br />
Wellenfunktion e +ikx im unendlich ausgedehnten Raum normieren. Diese Rechnung wollen wir<br />
hier nicht durchführen und geben sofort das Ergebnis an:<br />
ψ(x) =<br />
�<br />
+∞<br />
−∞<br />
1 pxx<br />
c(px ) √ e<br />
i � dpx .<br />
2π�<br />
Diese Gleichung bedeutet: Wir haben ein Wellenpaket ψ(x) aus ebenen Wellen aufgebaut, die sich<br />
in ihren k x –Werten, d.h. in den Impulsen p x unterscheiden, indem wir diese Wellen aufsummiert<br />
(aufintegriert) haben. Wenn wir das Wellenpaket ψ(x) auf ein Beugungsgitter fallen lassen, wird<br />
das weiße Licht“ des Wellenpakets in seine Spektralanteile, also seine ebenen Wellen<br />
”<br />
i pxx<br />
� e+ √ ,<br />
2π �<br />
zerlegt. c(p x ) gibt also das Gewicht an, mit dem die Welle mit k x ,bzw.p x , im Wellenpaket ψ(x)<br />
enthalten ist. Das bedeutet:<br />
So wie |ψ(x)| 2 dx die Wahrscheinlichkeit angibt, ein Teilchen am<br />
Ort zwischen x und x + dx zu finden,<br />
gibt |c(p x )| 2 dp x die Wahrscheinlichkeit an, im Wellenpaket ein<br />
Teilchen mit dem Impuls zwischen p x und p x +<br />
dp x zu finden.