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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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22 Kapitel 2. Atomistik der elektrischen Ladung<br />

bestimmten Radius r des Teilchens in Gleichung (2.1.3) ein, so ergibt sich<br />

q = 9π<br />

E · (vE + v �<br />

2 · η<br />

g ) ·<br />

3 · vg (ϱÖl − ϱLuft )g<br />

= Z · e. (2.1.4)<br />

Millikan fand, daß die beobachteten Ladungen innerhalb seiner Meßgenauigkeit ganze Vielfache<br />

q = Z ·e einer elementaren Ladung e waren. Er beobachtete außerdem die Abhängigkeit e = e(r).<br />

Der Grund hierfür ist leicht einsichtig. Für kleine r kann das Reibungsgesetz von Stokes nicht<br />

mehr angewendet werden. Hierzu muß die Reibungskraft durch folgenden korrigierten Term<br />

ersetzt werden: Cunningham–Korrektur (1910)<br />

F = 6πηrv g<br />

1+A λ<br />

r<br />

= 6πηrv g<br />

1+ B<br />

p·r<br />

wobei A eine Konstante und λ die mittlere freie Weglänge ist (vgl. Kapitel 1.6). Dies ergibt sich<br />

aus der umgekehrten Proportionalität der mittleren freien Weglänge λ und dem Gasdruck p, B<br />

ist ebenfalls eine Konstante. Für A·λ<br />

r → 0 geht diese Gleichung wieder in das Stokessche Gesetz<br />

über. Somit ergibt sich folgender korrigierter Term:<br />

q = 9π<br />

�<br />

2η<br />

E<br />

3vg (ϱÖl − ϱ vE + vg ·<br />

Luft )g<br />

�<br />

1+ B<br />

� 3 = Z · e0 .<br />

2<br />

p·r<br />

Durch Vergleich beider Ausdrücke für ϱ ergibt sich<br />

e 2<br />

�<br />

3<br />

0 1+ B<br />

�<br />

pr<br />

= e 2<br />

3 .<br />

Durch Messungen Millikans läßt sich die Konstante zu B =6.17 · 10 −3 Torr · cm bestimmen.<br />

Trägt man nun 1<br />

pr über e2/3 ab, so ergibt sich eine lineare Abhängigkeit dieser beiden Größen.<br />

Durch Extrapolation von 1<br />

p<br />

,<br />

→ 0, d.h. r →∞, geht dies wieder in das Stokessche Gesetz über.<br />

Für große Teilchen (r ≫ λ) ergibt sich e 2/3<br />

0 = e2/3 ,odere0 = e. Durch Extrapolation der<br />

Geraden (vgl. Schpolski S.19 Abb.3) erhält man die wahre Größe der Elementarladung e0 . Diese<br />

ist unabhängig von der Art des Mediums (Luft, H2 ) und der Tröpfchenart (Öl, Hg, Schellack).<br />

Aus e0 und F ergibt sich NA . Nach Entwicklung der Röntgenbeugungsmethode stellte sich<br />

heraus, daß ein systematischer Unterschied herauskam. Wegen der großen Autorität Millikans<br />

suchte man Fehler bei der Röntgenbeugung. Auch Autorität kann irren: η war falsch. Statt<br />

η = 1822 · 10−7 Poise waren 1832 · 10−7 Poise richtig! Mit dieser Korrektur ergibt sich e0 zu:<br />

2.2 Massenspektroskopie<br />

e 0 =1.60217733 · 10 −19 C .<br />

Die relativen Atommassen A r konnten ursprünglich nur mit den Methoden der Chemie bestimmt<br />

werden. Dabei waren die Atomgewichte ungefähr ganzzahlige Vielfache der Atommasse des

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