Experimentalphysik III (Atomphysik)
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146 Kapitel 7. Einführung in die Quantenmechanik, H–Atom<br />
ichung lösen. Aber diese Wellengleichung muß irgendwie dem Dualismus Welle–Teilchen Rechnung<br />
tragen, d.h. sie muß einerseits aus der Wellengleichung hervorgehen<br />
andererseits die Relationen<br />
∂2ψ(x, t)<br />
∂x2 = 1<br />
v2 ·<br />
Ph<br />
∂2ψ(x, t)<br />
∂t2 E = �ω, p = �k und E = p2<br />
+ V (x) (nicht relativistisch)<br />
2m<br />
enthalten.<br />
Nun spalten wir die Wellenfunktion so auf, daß der ortsabhängige Teil separiert vom zeitabhängigen<br />
Term steht, also<br />
ψ(x, t) =ψ(x) · e −iωt<br />
Dies läßt sich als stehende Welle auffassen. Dann folgt aus der obigen Wellengleichung mit Hilfe<br />
der separierten Wellenfunktion und deren partiellen Ableitungen:<br />
∂ 2 ψ(x, t)<br />
∂t 2 = ψ(x)(−ω 2 )e −iωt<br />
v 2 Ph · ∂2ψ(x, t)<br />
∂x2 = v2 Ph · d2ψ(x) dx2 · e−iωt 0= d2 ψ(x)<br />
dx 2<br />
woraus sich dann mit ω2<br />
v2 =<br />
Ph<br />
ω2<br />
ω2¯λ 2 = k2 = p2<br />
�<br />
d 2 ψ(x)<br />
dx 2<br />
⎫<br />
⎪⎬<br />
⎪⎭<br />
ω2<br />
+<br />
v2 · ψ(x) =<br />
Ph<br />
d2ψ(x) dx2 + k2ψ(x) 2 und mit E = p2<br />
2m<br />
2m<br />
+ (E − V (x)) ψ(x) =0<br />
�2 − ω 2 ψ(x) =v 2 d<br />
Ph<br />
2ψ(x) dx2 + V (x)<br />
die eindimensionale zeitunabhängige Schrödingergleichung ergibt.<br />
Wir werden es meist mit dem stationären, d.h. zeitunabhängigen Fall zu tun haben, nämlich<br />
immer dann, wenn wir nach Energiestufen, Dichteverteilungen oder ähnlichem fragen. Nur für<br />
die Behandlung von Übergangswahrscheinlichkeiten wird die zeitabhängige Schrödingergleichung<br />
benötigt, der wir uns erst in Kapitel 8.4 zuwenden werden.<br />
Ist V (x) bekannt, dann läßt sich die Differentialgleichung lösen. Die Schrödingergleichung ist<br />
eine Differentialgleichung 2. Ordnung. Ihre Lösungen müssen also die Bedingungen erfüllen, die<br />
wir uns bereits aus statistischer Interpretation überlegt hatten:<br />
• ψ(x), dψ(x)<br />
dx eindeutig und stetig im Raum.<br />
• ψ(x) geht hinreichend schnell gegen Null für x →∞, was soviel heißt, daß weit außerhalb<br />
die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Teilchens Null sein soll, was physikalisch natürlich<br />
sinnvoll ist, da wir es ja mit gebundenen Teilchen (Teilchen im Potentialfeld) zu tun haben.<br />
Diese Eigenschaften haben zusammen mit der Form der Differentialgleichung wichtige allgemeine<br />
Konsequenzen für die Lösungsfunktionen.