Experimentalphysik III (Atomphysik)
Experimentalphysik III (Atomphysik)
Experimentalphysik III (Atomphysik)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1.7. Wie groß sind Atome? 19<br />
Verteilung der freien Weglängen zwischen zwei Stößen an. Die mittlere freie Weglänge λ ist dann<br />
der Mittelwert.<br />
∞�<br />
z(x)xdx<br />
0<br />
λ = ∞�<br />
=<br />
z(x) dx<br />
1 1<br />
=<br />
σn 4πr2n mit z(x) =z0 · e−nσx .<br />
0<br />
Es ist der Wert, bei dem z0 auf z0<br />
e abgesunken ist. Berücksichtigt man noch, daß sich die<br />
gestoßenen Teilchen bewegen, ergibt sich folgende Beziehung: (ohne Herleitung)<br />
λ =<br />
1<br />
4π √ 2r 2 n .<br />
Die mittlere freie Weglänge λ ist nicht direkt meßbar. Sie geht aber in eine Reihe makroskopisch<br />
2 meßbarer Größen ein ( Transportgrößen“ D, η, λ<br />
” Wl ). Als Beispiel soll die Zähigkeit betrachtet<br />
werden:<br />
η = nvmλ ϱvλ<br />
=<br />
3 3 = n√kTm √ 8<br />
3 √ 2πm4πr2n =<br />
√<br />
RT M<br />
√<br />
6πNA πr2 mit M = Molmasse. Ist NA bekannt, so ist r bestimmbar.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Radienbestimmung bildet die Messung des Kovolumens der van der<br />
Waals–Gleichung: �<br />
p + a<br />
V2 �<br />
(V −b) =R · T<br />
mit b =4 4π<br />
3 r3 N A . Wiederum folgt aus der Kenntnis von N A der Radius r.<br />
Bestimmt man η und b des gleichen Gases, so läßt sich r eliminieren und man kann N A bestimmen:<br />
N A =<br />
� 2<br />
3 √ π<br />
� 5 (RT M) 3<br />
2<br />
Eine Messung an Argon, M = 39.94 g, bei T = 20 ◦ C ergibt: η = 221.710 −6 Poise, b =<br />
32.19cm 3 /mol und somit: N A =6.35 · 10 23 /mol. Der Wert aber ist zu hoch. Außerdem zeigt<br />
sich, daß die r–Werte von der Temperatur abhängen: Steigt die Temperatur T ,d.h.E kin ,soist<br />
der Radius r kleiner. Das bedeutet, daß die Vorstellung, Atome als starre Kugeln zu betrachten,<br />
falsch ist.<br />
Die genauesten r–Werte erhält man aus der Röntgenbeugung an Kristallen:<br />
Der Netzebenenabstand mißt den Gleichgewichtsabstand der Atome im Gitter. Aus der Zähigkeit<br />
mißt man den Atomabstand bei thermischer Bewegung. Kovolumen setzt elastische Kugeln<br />
voraus.<br />
Umgekehrt zeigen Beispiele eine erste Anwendung des Konzeptes, makroskopische (Material)–<br />
Größen aus atomaren Größen abzuleiten.<br />
1.7 Wie groß sind Atome?<br />
b 2 η 3<br />
Wie groß sind Atome nun wirklich? Kann man sie sehen?<br />
2 λWl: Wärmeleitung<br />
.