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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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6.1. Magnetisches Dipolmoment, gyromagnetisches Verhältnis, Larmorfrequenz 111<br />

Sie ist unabhängig vom Einstellwinkel α!<br />

Die Tatsache, daß zur Erklärung der magnetischen Eigenschaften der Materie kreisende Ladungen<br />

nötig sind, ist schon lange bekannt: Ampèresche Ringströme. Mit diesen Strömen lassen sich<br />

leicht Dia– und Paramagnetismus verstehen.<br />

1. Diamagnetismus<br />

Diamagnetische Stoffe besitzen kein permanentes atomares Dipolmoment. In diamagnetischen<br />

Stoffen kreisen die Elektronen paarweise gegensinnig um den Atomkern. Es stehen<br />

immer zwei Bahndrehimpulse � L antiparallel. Das in einem Magnetfeld auftretende Moment<br />

des Stoffes muß deshalb erst beim Einbringen in ein äußeres Feld entstehen.<br />

Um den Diamagnetismus zu erklären betrachten wir im Folgenden zwei unterschiedliche<br />

Modelle, die beide aber zum selben Ergebnis führen.<br />

• Im ersten Modell haben wir es mit einem Induktionsvorgang im Sinne der klassischen<br />

Physik zu tun, bei dem die induzierten Ströme immer solche magnetische Momente<br />

erzeugen, die dem äußeren Feld entgegengesetzt gerichtet sind (Lenz’sche Regel).<br />

Damit ist verständlich, warum in diamagnetischen Stoffen die Flußdichte geringer<br />

ist als die im äußeren Feld, bzw. die Suszeptibilität negativ sein muß. Für die paarweise<br />

und gegensinnig umlaufenden Elektronen führen wir jeweils Einzelbetrachtungen<br />

durch.<br />

Man faßt das Elektron, wie oben erwähnt, als<br />

Stromschleife auf. Bringt man eine solche Schleife<br />

senkrecht zu den Feldlinien in ein Magnetfeld der<br />

Flußdichte B, so ändert sich der umschlossene<br />

Kraftfluß φ um<br />

Abb. 6.4: Zur Erklärung des Diamagnetismus<br />

mit Hilfe der Elektrodynamik.<br />

∆φ = −Br 2 π. (6.1.3)<br />

Findet diese Änderung in der Zeit ∆t statt, so tritt nach dem Induktionsgesetz im<br />

Leiter eine elektrische Feldstärke E auf, wobei � Eds =∆φ/∆t sein muß. Bei einem<br />

kreisförmigen Leiter kann unter Verwendung von (6.1.3) auch 2πrE∆t = −Br 2 π<br />

geschrieben werden. Auf das Elektron in der Schleife wirkt also während der Zeit ∆t<br />

ein Kraftstoß F · ∆t = eE∆t, der eine Impulsänderung m e ∆v = eE∆t hervorruft, die<br />

nach obiger Gleichung die Geschwindigkeitsänderung<br />

∆v = − Ber<br />

= γBr<br />

2me bewirkt. Es resultiert eine Umlauffrequenzänderung<br />

∆ω = ∆v<br />

r = γB = ω L .<br />

Die Ladung kreist schneller oder langsamer.

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