Experimentalphysik III (Atomphysik)
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122 Kapitel 6. Atomare magnetische Momente, Richtungsquantelung<br />
Analog zu Kapitel 6.4 gilt j =max( jz<br />
)=max(mj ).<br />
�<br />
Nun haben wir aber das Problem, daß aufgrund der Präzessionsbewegung die z–Komponenten<br />
von � l und �s nicht beobachtbar sind. Man sagt auch die z–Komponenten von � l und �s sind<br />
verschmiert, d.h. die Kenntnis von m l und m s geht verloren, da sie sich bei der Präzession<br />
zeitlich stets ändern. Um nun m j zu berechnen, bedienen wir uns folgenden Tricks: Wir denken<br />
uns die Spin–Bahn–Kopplung ausgeschaltet. Dann haben wir also keine Präzession mehr und<br />
m l und m s sind gute Quantenzahlen, d. h. sie sind beobachtbar. Wir gewinnen m j nun durch<br />
einfache Addition von m l und m s . Damit ergibt sich für den Fall, daß<br />
l =0,m l =0=⇒ m s<br />
l =1,m l =1, 0, −1 =⇒ m s<br />
l =2,m l =0, ±1, ±2 =⇒ m s<br />
1 = 2 � m 1<br />
j = 2<br />
m s = − 1<br />
2 � m j<br />
= 1<br />
2 � m j<br />
m s = − 1<br />
2 � m j<br />
= 1<br />
2 � m j<br />
m s = − 1<br />
2 � m j<br />
= 3<br />
2<br />
= 1<br />
2<br />
= 5<br />
2<br />
= 3<br />
2<br />
, 3<br />
2<br />
, 1<br />
2<br />
= − 1<br />
2<br />
1 1 , 2 , − 2<br />
1 3 , − 2 , − 2<br />
, 1<br />
2<br />
, − 1<br />
2<br />
⎫<br />
⎬<br />
⎭<br />
⎫<br />
⎬<br />
⎭<br />
1 3 , − 2 , − 2<br />
3 5 , − 2 , − 2<br />
� j = 1<br />
2<br />
3 � j = 2 und j = 1<br />
2<br />
⎫<br />
⎬<br />
⎭<br />
5 � j = 2 und j = 3<br />
2<br />
Die Quantenzahl j =max(mj ) kann offenbar nur die beiden Werte j = l ± 1<br />
2 , entsprechend der<br />
relativen Orientierung von � l und �s ( ” Parallel“: j = l + 1<br />
2 , ”<br />
mj<br />
5<br />
2<br />
3<br />
2<br />
1<br />
2<br />
− 1<br />
2<br />
− 3<br />
2<br />
− 5<br />
2<br />
mj<br />
Abb. 6.18: Kopplung von � l und �s zu �j;<br />
Orientierungsmöglichkeiten von �j.<br />
�s<br />
z<br />
�j<br />
� l<br />
�s<br />
1<br />
Antiparallel“: j = l − ) annehmen.<br />
Bei ” eingeschalteter“ Spin–Bahn–<br />
Kopplung präzedieren � l und �s um �j.<br />
Bei dieser Präzession geht die Kenntnis<br />
von m l und m s verloren. Gute Quantenzahlen<br />
(also Beobachtungsgrößen, die<br />
zeitlich konstant sind) sind jetzt | � l | 2 , |�s | 2 ,<br />
|�j | 2 und m j . Wegen j z = m j · � wird also<br />
der Öffnungswinkel des Präzessionskegels<br />
durch die Magnetquantenzahl m j bestimmt,<br />
d.h. weiter, daß es auch für j eine<br />
Richtungsquantelung gibt.<br />
Vorweg sei jedoch erwähnt, daß für optische Übergänge die Auswahlregel ∆l = ±1 ,∆j =0, ±1<br />
gilt, wobei der Übergang von j =0zuj = 0 jedoch verboten ist. Diese Auswahlregel steht hier<br />
als aus den Spektren abgeleitetes empirisches Ergebnis und wird erst später einsichtig.<br />
Abb. 6.19: Vektorielle<br />
Addition der Drehimpulse<br />
zum Gesamtdrehimpuls �j.<br />
Jetzt läßt sich die Kopplungsenergie berechnen. Mit Hilfe des Kosinussatzes<br />
gilt<br />
|�j | 2 = | �l | 2 + |�s | 2 +2�l · �s<br />
� �l · �s =<br />
�2 [j(j +1)− l(l +1)− s(s +1)]<br />
2<br />
und daraus ergibt sich mit (6.5.2)<br />
2