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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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8.4. Zeitabhängige Schrödingergleichung 171<br />

folgende Gestalt:<br />

ψ = n,l,j,mj � �<br />

c(l, s, ml ,ms , | j, mj )Rn,l (r) · Y m<br />

l (ϑ, φ)χms (�s) .<br />

ml ms<br />

Die Koeffizienten c(l, s, ml ,ms | j, mj ) heißen Clebsch–Gordan– oder Drehimpulskopplungskoeffizienten.<br />

Sie stellen einfache Zahlenwerte (z.B.: 1 2<br />

2 , 3 ,...) dar und müssensogewählt sein, daß<br />

die Dreiecksrelation“ �j =<br />

” �l + �s gilt.<br />

Die so konstruierten Wellenfunktionen ψ sind dann Eigenfunk-<br />

n,l,j,mj<br />

tionen zu � H, � l2 , � s2 , � j2 , �j z , aber nicht mehr zu �l z und �s z ,dajaüber ml und ms summiert wurde!<br />

Abb. 8.4: Dreiecksrelation.<br />

Wegen |�j | 2 = | �l | 2 + |�s | 2 +2�l · �s gilt auch � j2 = � l2 + � s2 +2� l · s, also� l · s = 1<br />

2 ( � j2 − � l2 − � s2 ). Deshalb<br />

sind die Eigenfunktionen zu � j2 , � l2 und � s2 , d.h. die ψ auch Eigenfunktionen zu n,l,j,mj � l · s, damit<br />

zu einem Hamiltonoperator, der einen Spin–Bahn–Kopplungsterm enthält.<br />

Die Wellenfunktionen ψ beschreiben die Zustände der Feinstrukturaufspaltung! Die Aufs-<br />

n,l,j,mj<br />

paltungsenergie ergibt sich als Erwartungswert der in (6.5.2) ausgerechneten Wechselwirkungsen-<br />

ergie Vls = −�µ s · � Bl = gs<br />

4m2c2 · 1<br />

r<br />

· dV (r)<br />

dr (� l · �s) =ζ(r)( � l · �s) mitV (r) = −e2<br />

4πε0r .<br />

∆Els = 〈Vls 〉 = � ψ∗ n,l,j,mj Vlsψn,l,j,mj dτ<br />

=<br />

�2π<br />

�π<br />

0<br />

0<br />

η ∗ l,j,mj (ϑ, ϕ, �s)(� ls)η l,j,mj (ϑ, ϕ, �s)sinϑdϑdϕ<br />

·<br />

�<br />

0<br />

∞<br />

R ∗ n,l (r)� ζ(r)R n,l (r)dr<br />

� �� � � �� �<br />

= 〈 � ls〉 ·<br />

gse2 16πε0m2 �<br />

1<br />

·<br />

c2 r3 =<br />

�<br />

�<br />

2<br />

(j(j +1)− l(l +1)− s(s +1))<br />

2<br />

·<br />

1<br />

...·<br />

a3 ·<br />

0<br />

1<br />

n3 1<br />

l(l + 1<br />

2 )(l +1)<br />

Damit ist die Feinstrukturaufspaltung aufgrund der Spin–Bahn–Kopplung quantenmechanisch<br />

erklärt.<br />

8.4 Zeitabhängige Schrödingergleichung<br />

Bisher behandelten wir nur stationäre (zeitunabhängige) Probleme, also stehende Wellen. Will<br />

man auch zeitabhängige Probleme behandeln, brauchen wir eine Gleichung, die berücksichtigt,<br />

daß ψ von t abhängen kann.<br />

Ausgangspunkt ist wieder die Gleichung für die ebene Welle:<br />

ψ(x, t) =Ae i (pxx−Et) � ;<br />

∂ψ(x, t)<br />

∂t<br />

= − i<br />

E · ψ(x, t)<br />

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