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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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9.4. Schalenstruktur, allgemeine Regeln 187<br />

n<br />

1<br />

l<br />

0<br />

ml 0<br />

ms ±1/2<br />

Elektronenzahl<br />

2<br />

Konfiguration<br />

1s<br />

Name der Schale<br />

2 K–Schale<br />

2 0 0 ±1/2 +2<br />

1 ±1/2 2s2p6L–Schale 1 0 ±1/2 +3· 2<br />

−1 ±1/2<br />

3 0 0 ±1/2 +2<br />

1 ±1/2<br />

1 0 ±1/2 +3· 2<br />

−1 ±1/2<br />

2 ±1/2 3s2p6d10 M–Schale<br />

1 ±1/2<br />

2 0 ±1/2 +5· 2<br />

−1 ±1/2<br />

−2 ±1/2<br />

Es zeigt sich, daß ein Abschluß von Teilschalen, das heißt eine Besetzung aller Zustände<br />

mit gleichem l bei gegebenem n zu besonders stabilen Elektronenkonfigurationen führt. Das<br />

wird verständlich, wenn wir uns klar machen, daß für abgeschlossene, d.h. maximal besetzte<br />

Teilschalen sich die Drehimpulse und magnetische Momente zu Null addieren.<br />

• Hundsche Regeln:<br />

1. Aufgefüllte Schalen tragen weder zu L noch zu S bei. Die Bahndrehimpulse und Spins<br />

der Elektronen der aufgefüllten Schalen kompensieren sich also gegenseitig.<br />

2. Zustände mit der höchsten Multiplizität liegen energetisch am tiefsten. Der Grund<br />

dafür liegt in der gegenseitigen Abstoßung der atomaren Elektronen. Wegen dieser<br />

Abstoßung ist die Energie des Atoms um so größer, je weiter die Elektronen im Atom<br />

voneinander entfernt sind. Die Elektronen in derselben Unterschale mit demselben<br />

Spin müssen verschiedene ml –Werte besitzen und werden daher durch Wellenfunktionen<br />

beschrieben, deren räumliche Verteilungen verschieden sind. Elektronen mit<br />

parallelen Spins sind daher im Raum weiter voneinander entfernt, als wenn sie antiparallele<br />

Spins hätten; daher ist diese Anordnung die stabilere.<br />

3. Bei der Realisierung des größten Wertes von S werden unter Beachtung des Pauli–<br />

Prinzips die Elektronen so über die magnetischen Subzustände einer l–Schale verteilt,<br />

daß der Betrag der resultierende z–Komponente von � L, | � Lz | = � ml� = mL�,ein Maximum wird. Die resultierende Gesamt–Drehimpulsquantenzahl L ist damit gleich<br />

|mL |: L = |mL |. Bei gleicher Multiplizität liegen deshalb die Zustände energetisch<br />

umso tiefer, je größer L ist. Für �l 1 � �l 2 erhalten wir den tiefsten Zustand, weil er die<br />

kleinste Coulombabstoßung hat. Die quantenmechanische Behandlung beschreibt im<br />

Grunde das gleiche, nämlich die Deformation der Ladungswolke des einen Elektrons<br />

durch das andere. Auch hier ergibt sich die geringste Coulombenergie für das größte<br />

L.<br />

4. Bei Feinstrukturtermen, d.h. Berücksichtigung der Spin–Bahn–Kopplung, gilt: In<br />

” normalen“ Multipletts liegen die Terme mit der kleinsten Quantenzahl J energetisch

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