Experimentalphysik III (Atomphysik)
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196 Kapitel 10. Atome in äußeren Feldern<br />
Wegen der Proportionalität zu B 2 nennt man diesen Effekt auch den quadratischen Zeeman–<br />
Effekt. Der Effekt wird umso größer sein, je größer der magnetische Fluß und damit die<br />
Atomfläche (d.h. r 2 ∼ n 4 )ist.<br />
W ind ∼ n 4 B 2 .<br />
Paramagnetische Atome sind solche Atome mit J �= 0 im Grundzustand.<br />
Im äußeren Magnetfeld tritt die Zeeman–Aufspaltung des Grundzustandes auf. Wegen der<br />
unterschiedlichen Besetzung der Zeeman–Terme im thermischen Gleichgewicht erhält man ein<br />
makroskopisches, magnetisches Dipolmoment. Dies wird bei starken Magnetfeldern, u.a. bei<br />
Rydbergzuständen beobachtet.<br />
Wie steht es mit der Wechselwirkung in elektrischen Feldern? (Stark–Effekt) Der Effekt ist meist<br />
sehr klein, so daß seine Beobachtung hohe Felder und hohe spektrale Auflösung erfordert. Die<br />
Quantenmechanische Behandlung des Stark–Effekts ist sehr viel komplizierter als diejenige des<br />
Zeeman–Effekts, und da der Stark–Effekt für die Untersuchung der Eigenzustände eines Atoms<br />
nicht von Wichtigkeit ist, wollen wir hier nur kurz darauf eingehen. Hier beträgt die Zusatzenergie<br />
Aber wegen<br />
ist<br />
�<br />
〈�µ el 〉 = 〈e�x〉 = e<br />
W el = −�µ el · � E.<br />
W el = �µ el · � E =0.<br />
ψ ∗ (x)�xψ(x)dx =0<br />
Der Erwartungswert 〈�µ el 〉 verschwindet für Zustände definierter Parität, d.h. für Nicht–l–<br />
entartete Zustände, da dann ψ ∗ (x) · ψ(x) eine gerade Funktion in x ist. Da x natürlich eine<br />
ungerade Funtion ist, verschwindet dann das Integral � +∞<br />
−∞ dx.<br />
Wenn �µ el = 0 ist gibt es keine atomare Parelektrizität, (parelektrische Stoffe bestehen aus<br />
Molekülen, die entartet sind), also gibt es auch keine Energieaufnahme W el , die proportional<br />
zu � E ist. Aber ein Atom kann im elektrischen Feld polarisiert werden: Dielektrizität. Dann ist<br />
�µ el ∼ � E und W el = −�µ · � E ∼ E 2 . Die Terme spalten dann im elektrischen Feld auf. Dies nennt<br />
man den quadratischen Stark–Effekt. In der quantenmechanischen Beschreibung ergibt sich<br />
Wel = e 2 �<br />
2<br />
E<br />
ij<br />
|〈ψ j �xψ i 〉| 2<br />
E j − E i<br />
d.h. es müssen zwei Terme unterschiedlicher Parität ψ i und ψ j verbunden werden: Induziertes<br />
Dipolmoment! Eine Ausnahme ist der Wasserstoff. Hier sind die Terme bekanntlich j–entartet,<br />
d.h. 2 s 1/2 und 2 p 1/2 haben die gleiche Energie, d.h. die Wellenfunktionen haben keine definierte<br />
Parität, folglich kann ein permanentes elektrisches Dipolmoment existieren: Linearer Stark–<br />
Effekt.<br />
Ähnlich ist es auch mit den polaren Molekülen z.B. H 2 O: Entartete Zustände.<br />
,