Experimentalphysik III (Atomphysik)
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7.5. Beispiele 159<br />
Die Wellenfunktion des Wasserstoffproblems lautet damit<br />
ψn,l,m (r, ϑ, ϕ) =Rn,l (r) · Y m<br />
l (ϑ, ϕ) . (7.5.6)<br />
Die Indizes n, l und m sollen noch einmal verdeutlichen, daß ψ von den Quantenzahlen n, l und m<br />
abhängig ist. Man nennt l die Bahndrehimpulsquantenzahl und m die magnetische Quantenzahl.<br />
Die Energien betragen<br />
E n =<br />
−µe4 2(4πε0 ) 2 1<br />
·<br />
�2 n2 mit<br />
n =1, 2, 3,...<br />
l =0, 1, 2,...,n− 1<br />
� �� �<br />
n–Werte<br />
m = −l,...,0,...,+l<br />
� �� �<br />
2l +1Werte<br />
(7.5.7)<br />
Die Energien hängen also nur von der Hauptquantenzahl n ab. Da zu jedem Wert von n die<br />
beiden Quantenzahlen l und m den durch (7.5.7) definierten Bereich durchlaufen können, gibt<br />
es zu jedem Wert von n genau �n−1 l=0 (2l +1)=n2 Kombinationen der anderen Quantenzahlen,<br />
die zur gleichen Energie führen: Entartung. Es existieren also für ein n jeweils n2 verschiedene<br />
Wellenfunktionen. Diese Entartung entsteht durch das 1<br />
r –Potential. Es läßt sich zeigen, daß für<br />
ein beliebiges Zentralkraftpotential, mit V (r) �= 1<br />
r ,diel–Entartung aufgehoben wird. Störungen<br />
des 1<br />
r –Potentials erhalten wir durch das ” Effektive Potential“, die Relativisitische Masse“,und<br />
”<br />
durch Sommerfelds Tauchbahnen“. (vgl. Kapitel 5.6)<br />
”<br />
Die m–Entartung wird aufgehoben, wenn die Zentralsymmetrie aufgehoben wird. Eine solche<br />
Aufhebung erhalten wir durch Anlegen eines magnetischen oder elektrischen Feldes.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, ein Elektron bei den Koordinaten r, ϑ, ϕ zu finden ist gegeben durch<br />
P (r, ϑ, ϕ) =|ψ(r, ϑ, ϕ)| 2 = |R(r) · Y m<br />
l (ϑ, ϕ)|2 .<br />
Nun soll uns aber nicht diese Wahrscheinlichkeit interessieren, sondern die Wahrscheinlichkeit,<br />
ein Elektron irgendwo im Abstand r zwischen r und r + dr zu finden, also unabhängig von den<br />
Winkelkoordinaten ϑ, ϕ. Eine solche Wahrscheinlichkeit ist gegeben durch<br />
P n,l (r)dr =<br />
�π<br />
0<br />
�2π<br />
|ψn,l,m (r, ϑ, ϕ)| 2 r 2 dr sin ϑdϑdϕ= r 2 |R(r)| 2 �π<br />
�<br />
dr<br />
0<br />
= r 2 |R(r)| 2 dr = |u(r)| 2 dr .<br />
0<br />
2π<br />
0<br />
|Y m<br />
l (ϑ, ϕ)|2 sin ϑdϑdϕ<br />
Unter dem Integral steht gerade die auf Eins normierte Wahrscheinlichkeit dafür, daß<br />
die Winkelkoordinaten irgendwo auf der Kugeloberfläche liegen. Multiplizieren wir diese<br />
Wahrscheinlichkeit mit der Elementarladung e so erhalten wir die radiale Ladungsdichteverteilung<br />
e · P n,l (r)dr.