Experimentalphysik III (Atomphysik)
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56 Kapitel 3. Licht als elektromagnetische Welle, Wechselwirkung mit Materie<br />
Die Sekundärstrahlung interferiert wenn d sin α = z · λ, wennalsodieBragg–Bedingung erfüllt<br />
ist. Wir erhalten viele Ordnungen: Röntgenbeugung.<br />
In der 0. Ordnung tritt auch Interferenz zwischen der Primär– und Sekundärstrahlung auf.<br />
Was ergibt sich nun für sichtbares Licht (λ ≈ 5000 A)? d sin α = zλ ist nur erfüllbar für z =0,<br />
d.h. nur für die 0. Beugungsordnung (durchgehender Strahl). Da aber im sichtbaren Bereich<br />
die atomaren Eigenfrequenzen der schwingenden Atome liegen, beobachtet man Resonanz<br />
bei der erzwungenen Schwingung. Wie wir aus der klassischen Mechanik wissen, beträgt die<br />
Phasenverschiebung zwischen erzwungener Schwingung und Erregerschwingung in der Resonanz<br />
90◦ . Da der durchgehende Strahl eine Überlagerung einer Primärwelle mit der Summe aller<br />
Sekundärwellen ist, ergibt sich eine Phasenverzögerung der aufsummierten Welle gegenüber der<br />
ursprünglicher Primärwelle. Sie wirkt sich als Herabsetzung der effektiven Phasengeschwindigkeit<br />
aus. Dieses Phasenverhalten, das abhängig von der Frequenz ω ist, ist Ursache für die Dispersion.<br />
Die Lichtgeschwindigkeit wird kleiner:<br />
v = c<br />
n<br />
Dies ist zugleich die Ursache für die Lichtbrechung. Die Abhängigkeit n = n(ω) nenntman<br />
Dispersion. Im Bereich hoher Frequenzen (Röntgengebiet ω ≫ ω0 ) gilt n ≈ 1;<br />
d.h. Röntgenbeugungsordnungen zeigen keine Brechung!<br />
Allgemein gilt für die DGL einer erzwungenen Schwingung mit Dämpfung:<br />
m¨x + γ ˙x + Dx = eE 0 e −iωt′<br />
� x(t ′ )= eE 0<br />
m<br />
e −iωt′<br />
ω 2 0 − ω2 − iγ ω<br />
m<br />
mit F (t ′ )=e · E(t ′ )=e · E 0 e −iωt′<br />
mit ω 0 =<br />
Damit wird das elektrische Dipolmoment des Atoms:<br />
p(t ′ )=e · x(t ′ )= e2 E 0<br />
m<br />
Aus der Beziehung für die elektrische Polarisation<br />
� D<br />
m Eigenfrequenz.<br />
e−iωt′ ω2 0 − ω2 − iγ ω .<br />
m<br />
P (t ′ )=N · p(t ′ )=ε 0 (ε − 1)E(t ′ )<br />
N Teilchenzahl/cm 3 , erhalten wir für den Brechungsindex:<br />
n = √ ε =<br />
�<br />
1+<br />
Ne 2<br />
ε 0 m(ω 2 0 − ω2 − iγ ω<br />
m ) = � 1+χ el<br />
Der Brechungsindex ist also komplex!<br />
�<br />
�<br />
�<br />
n = �1+ Ne2 (ω2 0 − ω2 + iγ ω<br />
m )<br />
�<br />
ε0m (ω2 0 − ω2 ) 2 + � γω<br />
m<br />
mit χ el : der elektrischen Suszeptibilität.<br />
� 2 � = n ′ + in ′′<br />
(3.6.1)