Experimentalphysik III (Atomphysik)
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114 Kapitel 6. Atomare magnetische Momente, Richtungsquantelung<br />
Wir hatten im vorigen Kapitel Ellipsen mittels der azimutalen Quantenzahl n ϕ und der radialen<br />
Quantenzahl n r nach Größe und Gestalt gequantelt.<br />
�L<br />
�Lz<br />
z<br />
ϑ<br />
r · sin ϑ<br />
Abb. 6.7: Darstellung der Elektronenbahnen in<br />
sphärischen Koordinaten.<br />
ϕ<br />
Die zu r, α und ϑ kanonischen Impulse sind:<br />
Während<br />
r<br />
α<br />
P<br />
x<br />
Nun werden wir auch die Lage im Raum<br />
bestimmen, d.h. wir heben aus der kontinuierlichen<br />
Mannigfaltigkeit aller möglichen<br />
Raumlagen eine diskrete Anzahl gequantelter<br />
Bahnen hervor. Zum besseren Verständnis<br />
beschreiben wir die Elektronenbahnen wieder in<br />
sphärische Koordinaten r(t), α(t) und ϑ(t). Die<br />
Geschwindigkeit in sphärische Koordinaten ist<br />
gegeben durch vr = ˙r, vϑ = r ˙ ϑ, vα = r sin ϑ ˙α<br />
und v2 ges = v2 α + v2 ϑ + v2 r . Dann ist die kinetische<br />
Energie:<br />
W kin = m<br />
2<br />
�<br />
˙r 2 + r 2 (sin 2 ϑ · ˙α 2 + ˙ ϑ 2 �<br />
)<br />
p r = ∂W kin<br />
∂ ˙r = m ˙r, p α = ∂W kin<br />
∂ ˙α = mr2 sin 2 ϑ ˙α und p ϑ = ∂W kin<br />
∂ ˙ ϑ = mr2 ˙ ϑ.<br />
p ϕ = mr 2 ˙ϕ = mr 2 ω = | � L| der Bahndrehimpuls ist, ist<br />
p α = m(r sin ϑ) 2 ˙α = m(r sin ϑ) 2 · ω z = L z die z–Komponente vom Bahndrehimpuls.<br />
Entsprechend unserer 3 Freiheitsgrade erhalten wir 3 Quantisierungsbedingungen<br />
�<br />
2<br />
W kin dt =<br />
=<br />
�<br />
�<br />
p r dr +<br />
�<br />
p ϕ dϕ =<br />
p r dr + mr 2 ω · 2π =<br />
�<br />
�<br />
p r dr +<br />
�<br />
p α dα +<br />
p r dr + m(r sin ϑ) · 2πω z +<br />
= n r h + n ϕ h = n r h + n α h + n ϑ h<br />
�<br />
�<br />
p ϑ dϑ<br />
p ϑ dϑ<br />
Stellt man nun den Ergebnissen von Sommerfeld den erst später gefundenen Ergebnissen der<br />
Quantenmechanik gegenüber, so findet man<br />
mr 2 ω = | � L| = n ϕ � ≡ k� | � L| = � l(l +1)�<br />
m(r sin ϑ) 2 ω z = L z = n α � L z = m l · �<br />
Nun kann L z maximal die Werte ±| � L| erreichen, also<br />
−n ϕ ≤ n α ≤ n ϕ −l ≤ m l ≤ +l<br />
n ϕ ,n α ganzzahlig l, m l ganzzahlig<br />
n α : 2n ϕ +1Werte: − n ϕ ...0 ...n ϕ m l : 2l +1Werte: − l,...0,...l