Experimentalphysik III (Atomphysik)
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7.4. Zeitunabhängige Schrödingergleichung 145<br />
In der Tat ist wegen der Normierung von ψ(x) und den ebenen Wellen folgende Beziehung gültig<br />
�<br />
+∞<br />
−∞<br />
|c(p x )| 2 dp x =1, wie es sich für Wahrscheinlichkeiten gehört.<br />
Jetzt können wir also Wahrscheinlichkeiten angeben für das Auffinden eines Teilchens an einem<br />
bestimmten Ort und für einen bestimmten Impuls. Wir können aber nur Wahrscheinlichkeiten<br />
angeben, da wir wegen der Unschärferelation statistisch verteilte Meßwerte ( ” Quantenfluktuationen“)<br />
haben. Dies ist offenbar analog zu einer mit statistischen Fehlern behafteten Messung. Dort<br />
können wir Mittelwerte bilden und den mittleren quadratischer Fehler, die Varianz, angeben. Das<br />
gelingt uns hier auch, weil wir ja die Verteilungsfunktionen, nämlich die Wahrscheinlichkeiten,<br />
kennen.<br />
Abb. 7.9: Diskrete<br />
Verteilung.<br />
x =<br />
�<br />
i<br />
n i x i<br />
�<br />
ni i<br />
→<br />
� n(x)xdx<br />
� n(x)dx<br />
Abb. 7.10: Übergang zur kontinuierlichen Verteilung.<br />
Im Fall der Ortsmessung, bzw. Impulsmessung entspricht der Verteilungsfunktion n(x) das Produkt<br />
ψ(x)ψ(x) ∗ = |ψ(x)| 2 ,bzw.c(p x ) ∗ c(p x )=|c(p x )| 2 . Wir erhalten also ein Rezept zur Bildung<br />
von Mittelwerten:<br />
x =<br />
x 2 =<br />
f(x) =<br />
V (x) =<br />
+∞ �<br />
−∞<br />
+∞<br />
�<br />
−∞<br />
+∞<br />
�<br />
−∞<br />
+∞<br />
�<br />
−∞<br />
ψ ∗ (x)xψ(x) dx ≡〈x〉 p x =<br />
ψ ∗ (x)x 2 ψ(x) dx ≡〈x 2 〉 p 2 x =<br />
ψ ∗ (x)f(x)ψ(x)dx ≡〈f(x)〉 E kin =<br />
ψ ∗ (x)V (x)ψ(x)dx ≡〈V (x)〉<br />
+∞ �<br />
−∞<br />
+∞<br />
�<br />
c ∗ (p x )p x c(p x ) dp x = 〈p x 〉<br />
c ∗ (p x )p 2 x c(p x ) dp x = 〈p2 x 〉<br />
−∞<br />
+∞ �<br />
c<br />
−∞<br />
∗ (px ) p2x<br />
2m c(p x )dp x = 〈E kin 〉<br />
(7.3.1)<br />
Der Nenner wird wegen der Normierungsbedingung jeweils Eins.<br />
Man nennt diese Werte die quantenmechanischen Erwartungswerte.<br />
Wir sind jetzt also in der Lage, bei Kenntnis der Wellenfunktion ψ(x) eine ganze Reihe von<br />
Meßgrößen — als Mittelwerte — zu berechnen: 〈x〉, 〈px 〉, 〈V (x)〉, 〈Ekin 〉 usw. . Da wir auch<br />
〈x2 〉 und 〈p2 x 〉 angeben können, erhalten wir aus σ2 = 〈x2 〉−〈x〉 2 auch die Varianzen σ ( mittlerer<br />
”<br />
quadratischer Fehler“) = Unschärfen ∆x.<br />
7.4 Zeitunabhängige Schrödingergleichung<br />
Alle quantenmechanischen Informationen stecken in der Wellenfunktion ψ(x, t). Wie sieht diese<br />
Funktion für ein vorgegebenes Problem aus? Wir müssen zu ihrer Bestimmung die Wellengle-