01.12.2012 Aufrufe

Experimentalphysik III (Atomphysik)

Experimentalphysik III (Atomphysik)

Experimentalphysik III (Atomphysik)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

112 Kapitel 6. Atomare magnetische Momente, Richtungsquantelung<br />

Abb. 6.5: Zur Erklärung des<br />

Diamagnetismus mit Hilfe<br />

der Kreiseltheorie.<br />

• Im zweiten Modell führen wir für die Elektronen<br />

wiederum jeweils Einzelbetrachtungen analog zu 6.1<br />

durch. Das magnetische Moment �µ vollführt nach Abb.<br />

6.5 eine Präzessionsbewegung mit ω p = qB<br />

2m = ω L ,d.h.<br />

der Ringstrom präzediert um � B. Wir haben damit eine<br />

zusätzliche Kreisbewegung der Ladung um � B, was gleichbedeutend<br />

mit einem zusätzlicher Ringstrom ist. Addieren<br />

wir nun die Ergebnisse der beiden Einzelbetrachtungen,<br />

so erhalten wir ebenfalls ein resultierendes �µ dia .<br />

Es resultiert also bei beiden Betrachtungen ein induziertes<br />

magnetisches Dipolmoment antiparallel zu � B! Mit (6.1.2)<br />

ergibt sich:<br />

�µ dia = I · � A = 1<br />

2 qr2 �ω L = −<br />

�<br />

1<br />

4 q2r 2<br />

�<br />

· 1<br />

m � B<br />

2. Paramagnetismus<br />

Bei Stoffen mit ungepaarten Elektronen können sich die magnetischen Momente der Elektronenbahnen<br />

nicht paarweise kompensieren. Die Atome besitzen ein permanentes magnetisches<br />

Dipolmoment �µ, herrührend vom primären Ringstrom mit Kreisfrequenz ω. In<br />

z–Richtung wirkt nur die Komponente �µ cos ϑ, außerdem kommen — im thermischen Gleichgewicht<br />

— alle Einstellrichtungen gemäß ihrer potentiellen Energie W pot = −�µ � B bewichtet<br />

mit der Boltzmannverteilung vor. Wir bilden den Mittelwert von �µ para :<br />

|�µ para | =<br />

�<br />

|�µ|·cos ϑe−zdΩ Ω<br />

�<br />

e−zdΩ Ω<br />

≈ |�µ|2 · B<br />

3kT<br />

mit z = − �µ � B<br />

kT und dΩ =sinϑdϑdϕ. µ para<br />

= |�µ|·coth µB<br />

kT<br />

− kT<br />

µB<br />

1 ( 2 = qr2ω) 2 �<br />

· B 1<br />

=<br />

3kT 4 q2r 2<br />

�<br />

· (rω)2<br />

1<br />

· B ∼<br />

3kT T<br />

1 ∼ T : Curiesches Gesetz.<br />

(6.1.4)<br />

Die obige Formel für µ para ist nicht die ganze Wahrheit, da über den Raumwinkel Ω kontinuierlich<br />

integriert wurde. Dies ist, wie wir in Kapitel 6.3 sehen werden jedoch falsch:<br />

Richtungsquantisierung<br />

Ein Vergleich beider Effekte zeigt, daß der Paramagnetismus ca. 300 mal stärker ist.<br />

Experimentell ergibt sich für die magnetische Suszeptibilität χmag = µ − 1:<br />

χ dia (N 2 ) = −12 · 10 −6<br />

χ para (O 2 ) = 3450 · 10 −6<br />

6.2 Bohrsches Magneton, g–Faktor<br />

Setzen wir jetzt statt der allgemeinen Ladung q die Ladung des Elektrons ein: q = −e, soergibt<br />

sich<br />

µ = − 1<br />

2 eωr2 und �µ = γ� L = − e<br />

2m � L.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!