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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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6.8. Feinstruktur der Röntgenemissionslinien, Röntgenkanten bei Absorption 129<br />

Abb. 6.27: Schema zur Feinstruktur der Röntgenspektren.<br />

Die durch die Quantenzahl n charakterisierten<br />

Schalen (K,L,M,...) werden nun in Unterschalen<br />

unterteilt und mit römischen Zahlen<br />

numeriert. Die Enegieaufspaltung ist jedoch<br />

unterschiedlich und in Abbildung 6.27 nicht<br />

maßstabsgetreu gezeichnet. Sie beruht bei gleichem<br />

l auf der normalen Dublett–Aufspaltung<br />

und sonst auf der unterschiedlichen Abschirmung.<br />

Die Aufspaltung der L–Schale z.B.<br />

beträgt zwischen L II und L <strong>III</strong> :<br />

W (L II ) − W (L <strong>III</strong> ) ∼ (Z − 3.5) 2<br />

Z =20 : Ca : 3.7eV<br />

bei:<br />

Z =40<br />

Z =60<br />

:<br />

:<br />

Zr<br />

Nd<br />

:<br />

:<br />

84eV<br />

412eV<br />

Z = 81: Tl : 2050 eV<br />

Röntgenstrahlung wird beim Durchgang von<br />

Materie wie jede elektromagnetische Strahlung<br />

absorbiert und gestreut.<br />

Röntgenstreuung wurde bereits behandelt: Thomson–Streuformel, Compton–Streuung.<br />

Röntgenabsorption erfolgt ebenfalls nach dem Exponentialgesetz. Man mißt primär den Schwächungskoeffizienten<br />

µ entsprechend der Gleichung<br />

I = I0e −µx µ<br />

−<br />

= I0e ϱ (ϱx) ,<br />

wenn x die durchstrahlte Dicke, I0 die einfallende und I die durchgelassene Intensität ist.<br />

Röntgenabsorption bedeutet — wie bei der Absorption des sichtbaren Lichts — im Bohrschen<br />

Modell, den Übergang eines Elektrons von einer tieferen in eine höhere Schale. Nun sind aber die<br />

höheren Schalen alle besetzt! Also bleiben nur die Übergänge ins Kontinuum oder in die dicht<br />

darunter liegenden optischen“ Niveaus.<br />

”<br />

[cm2 σ<br />

]<br />

10 −19<br />

10 −20<br />

10 −21<br />

10 −22<br />

10 −23<br />

Pb<br />

10 100 1000<br />

E<br />

[keV]<br />

Abb. 6.28: Absorptionskoeffizient für Röntgenstrahlen<br />

im Bereich der L– und K–Kante.<br />

Typisch für Röntgenabsorptionsspektren ist ein starkes<br />

Abnehmen des Absorptionskoeffizienten σ<br />

mit zunehmender Gesamtenergie und das Auftreten von<br />

sogenannten Absorptionskanten.<br />

Sie treten da auf, wo die Quantenenergie des Röntgenquants<br />

gerade zum Absorptionsübergang aus einer neuen<br />

(tieferen) Schale in das Grenzkontinuum ausreicht. Sie<br />

entsprechen den Seriengrenzen der Serien K,L,M,...<br />

und werden entsprechend bezeichnet. Auch die Unterschalen<br />

treten als Kanten in Erscheinung, im Schaubild<br />

als L I –, L II – und L <strong>III</strong> –Kante.<br />

K–Kante: Übergang von der K–Schale ins Kontinuum<br />

L–Kante: Feinstruktur: L I ,L II ,L <strong>III</strong> –Kante.<br />

Als Folge der Röntgenabsorption tritt Röntgenfluoreszenz auf. Wir sprechen genau dann von<br />

Röntgenfluoreszenz, wenn durch Bestrahlung von Atomen, Molekülen oder Festkörpern durch<br />

Röntgenlicht wieder Röntgenlicht emittiert wird. Durch Absorption wird ein Elektron z.B. aus

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