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Experimentalphysik III (Atomphysik)

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7.5. Beispiele 147<br />

Wegen der Randbedingung ψ(x) → 0für x → +∞ (Teilchen, die sich im Unendlichen aufhalten<br />

können nicht untersucht werden) bleiben nur diskrete Lösungen übrig, die dazuhin symmetrisch<br />

zu x = 0, d.h. physikalisch sinnvoll sein müssen. Symmetrisch heißt, es kann entweder<br />

ψ(−x) =ψ(x) oderψ(−x) =−ψ(x) sein. Je nach Vorzeichen sagt man, daß die Wellenfunktionen<br />

positive oder negative Parität haben. Für die Wahrscheinlichkeitsdeutung (|ψ(x)| 2 )spielt<br />

dieses Vorzeichen keine Rolle, es definiert aber den Symmetriecharakter der Wellenfunktion bei<br />

Raumspiegelungen und hat deshalb große Bedeutung in der Quantenmechanik. Formal können<br />

wir dies durch Anwendung eines linearen Operators P beschreiben:<br />

ψ(−x) =Pψ(x) .<br />

Nochmalige Anwendung, d.h. zweimalige Spiegelung muß den ursprünglichen Zustand ergeben,<br />

also<br />

Pψ(−x) =P 2 ψ(x) =1ψ(x) ,<br />

somit also P 2 =1,� P = ±1.<br />

Analog ergibt sich die dreidimensionale Schrödingergleichung zu<br />

mit ∆ψ := ∂2 ψ<br />

∂x 2 + ∂2 ψ<br />

∂y 2 + ∂2 ψ<br />

∂z 2 .<br />

7.5 Beispiele<br />

∆ψ(�r)+ 2m<br />

(E − V (�r)) ψ(�r) =0<br />

�2 7.5.1 Masse m im Kastenpotential mit unendlich hohen Wänden<br />

Abb. 7.11: Rechteckpotential.<br />

V (x) =∞ für x ≤ −a a<br />

; x ≥<br />

2 2<br />

V (x) =0 für −a a<br />

≤ x ≤<br />

2 2<br />

⎧<br />

E kin = m<br />

2 v2 = E; p = √ 2mE<br />

⎪⎨<br />

Klassisch:<br />

⎪⎩<br />

jedes E erlaubt.<br />

�F<br />

−dV (x)<br />

= ��r →∞<br />

dx<br />

bei x = ± a<br />

2<br />

⎧<br />

⎨ d<br />

Quantenmechanisch:<br />

⎩<br />

2ψ(x) dx2 2m<br />

1 √<br />

+ E · ψ =0; k = 2mE<br />

�2 �<br />

Randbedingung: ψ � ± a<br />

�<br />

2 =0<br />

Die Schrödingergleichung ist eine Differentialgleichung 2. Ordnung, damit ist der Lösungsraum<br />

zweidimensional und die allgemeine Lösung ist gegeben durch die Linearkombination zweier linear<br />

unabhängiger Lösungen:<br />

ψ(x) = Ae ikx + Be −ikx<br />

ψ(x) = A (cos (kx)+i sin (kx)) + B (cos (kx) − i sin (kx)) .

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