Experimentalphysik III (Atomphysik)
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9.2. Das Helium–Atom; Pauli–Prinzip 183<br />
Konfiguration: (1s) 1<br />
� �� �<br />
↑<br />
Konfiguration: (1s) 1<br />
� �� �<br />
↑<br />
(2s) 1 S=0<br />
� �� �<br />
↓<br />
(2s) 1 S=1<br />
� �� �<br />
↑<br />
←→ Term 2 1 S 0<br />
←→ Term 2 3 S 1<br />
Die Beobachtung, daß es beim He–Atom nur den Zustand 1 1S0 , nicht aber den Zustand 1 3S1 gibt, war für W. Pauli (1925) der Ausgangspunkt für die Formulierung des Pauli–Prinzips:<br />
Die Elektronen eines Atoms müssen sich in mindestens einer Quantenzahl unterscheiden.<br />
Grundzustand : Konfiguration (1s) 1<br />
� �� �<br />
↑<br />
Pauliverbotener Zustand : Konfiguration (1s) 1<br />
� �� �<br />
↑<br />
(1s) 1 S=0<br />
� �� �<br />
↓<br />
(1s) 1 S=1<br />
� �� �<br />
↑<br />
←→ Term 1 1 S 0<br />
←→ Term 1 3 S 1<br />
Wie wir also gesehen haben, erhalten wir für das Helium–Atom zwei Termsysteme. Wie wir<br />
im Kapitel 9.1erörtert haben, können wir sowohl eine symmetrische als auch eine antisymmetrische<br />
Ortswellenfunktion bilden. Dementsprechend gibt es auch beide Möglichkeiten für die<br />
Spinfunktion, d.h. der Spin der Teilchen kann jetzt parallel oder antiparallel stehen. Wenn die<br />
Elektronenspins parallel stehen (S=1) ist also die Ortswellenfunktion antisymmetrisch, und wenn<br />
sie antiparallel stehen (S=0), ist sie symmetrisch.<br />
⎧<br />
⎪⎨<br />
ψA (1, 2) =<br />
⎪⎩<br />
1<br />
√ 2 [ψ 1 (�r 1 ) · ψ 2 (�r 2 )+ψ 1 (�r 2 ) · ψ 2 (�r 1 )] χ A<br />
1<br />
√ 2 [ψ 1 (�r 1 ) · ψ 2 (�r 2 ) − ψ 1 (�r 2 ) · ψ 2 (�r 1 )] χ S<br />
Ort Spin Term<br />
S ↔ A 2 1 S 0<br />
A ↔ S 2 3 S 1<br />
Vom Symmetriecharakter der Ortswellenfunktion hängt aber die wechselseitige Coulombenergie<br />
∆E der beiden Elektronen ab. Im symmetrischen Zustand ist der mittlere Abstand r1,2 der<br />
Elektronen viel kleiner als im antisymmetrischen, wo gleiche Ortskoordinaten zum Verschwinden<br />
der Wellenfunktion führt. Die Folge ist, daß es für die gleiche Konfiguration (1s) 1 (2s) 1 zwei<br />
Zustände unterschiedlicher Energie gibt, wovon der mit S = 0 energetisch höher liegt. Deshalb<br />
liegen also alle Orthohelium–Terme tiefer.<br />
Im Modell unabhängiger Teilchen sind die ψ1 , ψ2 die ungestörten Wasserstoff–Atomwellenfunktionen.<br />
Der Erwartungswert der Energie für die ee–Wechselwirkung ergibt sich in der Quan-<br />
tenmechanik zu<br />
∆E = 〈Eee 〉 = 1<br />
�<br />
2<br />
1<br />
�<br />
2<br />
ψ ∗ A<br />
(1, 2)<br />
e 2<br />
4πε 0 r 12<br />
· ψ A (1, 2)dτ 1 dτ 2 .<br />
e Der Operator“<br />
” 2<br />
wirkt nicht auf den Spin. Wegen der Normierung fallen die Spinfunktio-<br />
4πε0r12<br />
nen heraus, also bleiben die Ortsfunktionen (reell !), damit:<br />
〈Eee 〉 = 1<br />
�<br />
2<br />
1<br />
�<br />
2<br />
e2 [ψ<br />
4πε0r12 2 1 (�r 1 ) · ψ2 2 (�r 2 )+ψ2 1 (�r 2 ) · ψ2 2 (�r 1 )]<br />
± 1<br />
�<br />
2<br />
�<br />
e2 [ψ1 (�r 1 ) · ψ2 (�r 2 ) · ψ1 (�r 2 ) · ψ2 (�r 1 )<br />
1<br />
2<br />
4πε 0 r 12<br />
+ψ 1 (�r 2 ) · ψ 2 (�r 1 ) · ψ 1 (�r 1 ) · ψ 2 (�r 2 )] dτ 1 dτ 2 .