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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Die Weckerlinien waren oft, entgegen <strong>den</strong> Lan<strong>des</strong>verbandsvorschriften, mit einem Lederhelm besonderer<br />

Form, der Berliner Feuer-Kappe, ausgestattet. Als Helmwappen waren i. d. R. das allgemeine<br />

Feuerwehremblem, aber auch Städtewappen anzutreffen. Am roten Lederbundstreifen war vorne die<br />

schwarz-rot-schwarze württembergische Kokarde angebracht. Normalerweise hatten diese Helme ein<br />

Kreuzblatt mit Ventilkapsel und Parierschiene.<br />

Gelegentlich fand man auch ausgemusterte Militär-Lederhelme, aber auch andere Lederhelme.<br />

Änderungen und Ergänzungen 1929<br />

In schwäbischer Manier wurde darauf hingewiesen, dass die Einführung neuer Ausrüstungsgegenstände<br />

nicht zwangsweise, sondern nur bei Änderung und Neuanschaffung zu erfolgen hat. Endlich, 10 Jahre<br />

nach dem Sturz der Monarchie, wurde das königliche Staatswappen auf <strong>den</strong> beiliegen<strong>den</strong> Bildtafeln<br />

durch das republikanisch württembergische Wappen ersetzt.<br />

Bei <strong>den</strong> Mannschaftshelmen war nun auch die Anbringung <strong>des</strong> Stadtwappens erlaubt.<br />

Der Weckerlinien-Lederhelm wurde mit aufgenommen:<br />

Der Weckerlinienhelm aus bestem Kernleder hergestellt, kann mit oder ohne Beschläg, mit festem oder<br />

abknöpfbarem Nackenleder getragen wer<strong>den</strong>. Für das Beschläg kann Neusilber oder Messing gewählt<br />

wer<strong>den</strong>. [11]<br />

Ergänzung 1933<br />

Durch Erlass <strong>des</strong> Innenministeriums wurde für die Feuerwehren eingeführt, dass an Lederhelmen (abgesehen<br />

von Berliner Kappen) neben der württembergischen Kokarde, nun auch die deutsche schwarzweiß-rote<br />

Kokarde an Helm und Mütze zu tragen ist. Die Württemberger Kokarde wechselte nun nach<br />

links, da die Reichskokarde rechts anzubringen war. [12]<br />

7. Die Einführung <strong>des</strong> Stahlhelms bei <strong>den</strong> württembergischen Feuerwehren<br />

Was schon 1916 während <strong>des</strong> Ersten Weltkrieges beim Militär begann, nämlich die Ablösung <strong>des</strong><br />

Lederhelms durch einen Stahlhelm, vollzog sich bei <strong>den</strong> deutschen Feuerwehren erst deutlich später.<br />

Um 1932 machten deutsche Berufsfeuerwehren Versuche, Feuerwehrhelme in Stahlhelmform<br />

mit unterschiedlichen Materialien zu testen. 1934 wurde darauf hin in Preußen der Feuerwehrhelm in<br />

Stahlhelmform und aus Stahl oder Leichtmetall eingeführt. [13]<br />

Württemberg hielt sich im Umsetzen nationalsozialistischer Regeln eher zurück, was nur bis 1936 gelang.<br />

Durch Zusammenlegung <strong>des</strong> Preußischen und <strong>des</strong> Reichsinnenministeriums erfolgte nun zwangsweise<br />

von Berlin aus die restliche Gleichschaltung der Länder. Im Erlass betreffs <strong>des</strong> Feuerlöschwesen<br />

vom 24.03.1936 wurde nun angewiesen, dass bei <strong>den</strong> freiwilligen Feuerwehren die bisherigen<br />

„Kommandanten“, u. U. auch die übrigen Führer, die neue (bisher preußische) Dienstkleidung (auch<br />

Helme) zu tragen haben. Weiterhin:<br />

Lederhelme dürfen künftig nicht mehr beschafft wer<strong>den</strong>, sondern nur noch die jetzt zur Einführung<br />

kommen<strong>den</strong> Stahlhelme (mit blankem Kamm, samt Kinnriemen und abknöpfbarem Nackenleder). Die<br />

bisherigen Lederhelme (für Dienstgrade und Mannschaften) können aufgetragen wer<strong>den</strong>. [14]<br />

Die Messinghelme müssen in der Farbe dem Stahlhelm angeglichen wer<strong>den</strong>:<br />

Messinghelme können ebenfalls aufgetragen wer<strong>den</strong>, wenn sie mattschwarz gestrichen wer<strong>den</strong>. [14]<br />

1937 erging eine Weisung <strong>des</strong> Württembergischen Lan<strong>des</strong>branddirektors, dass die alten Offizierslederhelme<br />

(Pickelhauben) nur noch mit Ventilkapsel aufgetragen wer<strong>den</strong> dürfen, die Kugelspitzen sind zu entfernen.<br />

[15]<br />

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