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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Lederhelm, Drittes Reich, Lederhelm, Ol<strong>den</strong>burg Pickelhaube, Leder<br />

1933-1936 1933-1937<br />

5. Freimaurersymbole auf Feuerwehrhelmen<br />

Hin und wieder fin<strong>den</strong> wir Freimaurersymbole auf Emblemen von Feuerwehrhelmen. Es stellt sich die<br />

Frage, was die Freimaurerei mit der Feuerwehr zu tun hat. Im Lexikon ist sie wie folgt beschrieben:<br />

«Freimaurerei ist eine übernationale Vereinigung mit ausschließlich männlichen Mitgliedern, die <strong>den</strong><br />

Willen bekun<strong>den</strong>, eine undoktrinäre, auf Humanität gegründete Ethik zu pflegen. Die Freimaurerei setzt<br />

sich für die individuellen Freiheitsrechte ein, für die Pflege der Freundschaft und Menschenliebe und für<br />

die Förderung gemeinnütziger Werke.»<br />

Die Bewegung der Freimaurerlogen begann in England im frühen 18. Jahrhundert. Die reinen Männerbünde<br />

sahen sich in der Tradition der mittelalterlichen Dombau-Handwerker (Maurer und Steinmetze).<br />

Als Paradebeispiel für freimaurerisches Gedankengut gilt die Oper «Die Zauberflöte» von Mozart.<br />

Das «Allsehende Auge Gottes» im Dreieck findet sich seit Jahrhunderten auch in der christlichen Kunst<br />

und in vielfältigen anderen Darstellungen bis hin zur Abbildung auf der Ein-Dollarnote der USA. Seit<br />

ca. 1880 findet man dieses Motiv, ohne Dreieck, auf <strong>den</strong> dortigen Feuerwehrhüten.<br />

Das Dreieck ist für die Freimaurer das Symbol einer Dreieinheit, die man als Geist – Seele – Körper<br />

deuten kann. Im christlichen Zusammenhang bedeutet sie die Dreifaltigkeit von Gott Vater, Sohn und<br />

Heiligem Geist. Bei<strong>den</strong> gemein ist das «Allsehende Auge Gottes», was für die Feuerwehr als «Seid<br />

wachsam» gedeutet wer<strong>den</strong> könnte, wie es in einer Deutschen Feuerwehrzeitung einmal zu lesen war.<br />

Die Kombination von Händedruck mit dem Auge Gottes im Dreieck könnte als «Einigkeit – Weltbruderkette<br />

– Gemeinsamkeit aller Menschen guten Willens», oder als «Oben – Göttlichkeit – Ethik und<br />

Moral» interpretiert wer<strong>den</strong>. Die Darstellung <strong>des</strong> «Auge Gottes» mit dem Händedruck und dem Feuer<br />

darunter könnte bedeuten, dass das eine das andere bedingt und die Harmonie erst im Miteinander von<br />

«Oben» und «Unten» entsteht.<br />

Für einen <strong>Feuerwehrmann</strong> könnte «Gott zu Ehr – dem Nächsten zur Wehr» aus einer Interpretation der<br />

Symbole entstan<strong>den</strong> sein. Wenn dieser gleichzeitig Freimaurer war wie Carl Metz (1818-1877), dann<br />

ist eine ideelle Verknüpfung vorstellbar. Carl Metz ist 1860 der Freimaurerloge «Ruprecht zu <strong>den</strong> fünf<br />

Rosen» in Heidelberg beigetreten. Er hatte offenbar freimaurerische Bildsymbole der Gestaltung von<br />

Feuerwehrfahnen, Emblemen für Feuerwehrhelme und -geräte zugrunde gelegt und damit möglicherweise<br />

auch Feuerwehren außerhalb Deutschlands beeinflusst. Metz war wohl sowohl der Freimaurerei<br />

als auch der Freiwilligen Feuerwehr mit Begeisterung verbun<strong>den</strong> und hatte sie <strong>des</strong>halb graphisch miteinander<br />

verknüpft, wo doch bei<strong>des</strong> Gemeinsinn und gesellschaftliches Engagement verlangte.<br />

In der Deutschen Feuerwehrzeitung vom September 1862 findet sich folgender Hinweis: «Als Abzeichen<br />

und Verzierung möge das Feuerwehrwappen ‹Verschlungenen Hände› dienen. Wir ersuchen unse-<br />

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