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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Alle Feuerwehrkamera<strong>den</strong> waren wieder einmal stolz, etwas<br />

Neues bekommen zu haben und obendrein ist man zur Hilfspolizei<br />

erhoben wor<strong>den</strong>. Den Preis, <strong>den</strong> sie für diesen Stolz einmal<br />

bezahlen wür<strong>den</strong>, war allen in diesem Augenblick noch nicht<br />

klar. Es kam in diesen Tagen wieder ein Erlass – wie so viele<br />

zuvor. Der Chef der Deutschen Polizei ordnete am 20. Juli<br />

1940 an, dass die neuen Feuerwehrhelme nur noch ohne Kamm<br />

beschafft wer<strong>den</strong> dürften. Den vorhan<strong>den</strong>en Helme müssen die<br />

Kämme entfernt und der Buntmetallsammlung zugeführt wer<strong>den</strong><br />

(im Flugzeugbau herrschte Materialmangel). Die vorhan<strong>den</strong>en<br />

Löcher können mit flachgerundeten Nieten wieder verschlossen<br />

wer<strong>den</strong>. Von <strong>den</strong> Tuttlinger Feuerwehrkamera<strong>den</strong> wurde diese<br />

Anweisung anstandslos umgesetzt.<br />

Aber plötzlich verschwan<strong>den</strong> nach größeren Einsätzen einige dieser Helme spurlos. Die Freiwillige<br />

Feuerwehr Tuttlingen – austattet mit dem Helm M 34 in nun sehr vereinfachter Form – wird im<br />

Kanonendonner und im Gebrüll <strong>des</strong> Volksempfängers (damals vereinfachtes Radiogerät) durch die<br />

Bombennächte bis zum „bitteren Ende“ geführt.<br />

Restbestände und Plastikhelm<br />

Nach der Besetzung der Stadt Tuttlingen durch die französische Armee am 21. April 1945 trat sehr<br />

schnell eine Änderung in der Zuständigkeit für die Feuerwehr ein. In der Uniformierung änderte sich<br />

im Grunde nichts, nur die Rang- und Hoheitsabzeichen mussten abgelegt wer<strong>den</strong>, was so mancher<br />

<strong>Feuerwehrmann</strong> im Vorfeld selbst erledigte. An deren Stelle trat eine weiße Armbinde mit der Aufschrift<br />

„Sapeur-Pompier“. Die noch vorhan<strong>den</strong>en Helme wur<strong>den</strong> weiterhin im Brand- und Übungsdienst getragen.<br />

Erst zur 100-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Tuttlingen im Jahre 1956 wur<strong>den</strong> diese<br />

Vorkriegshelme durch leichtere Helme aus einer Aluminiumlegierung ersetzt (damalige DIN 14910).<br />

Ende der 70er Jahre <strong>des</strong> vergangenen Jahrhunderts trat bei der Feuerwehr Tuttlingen der Gedanke zutage,<br />

Helme mit der schon erprobten Leuchtfarbe einzuführen oder wahlweise die vorhan<strong>den</strong>en umzulackieren.<br />

Aus Kostengrün<strong>den</strong> entschied man sich zu warten, bis der Handel diese Helme auf <strong>den</strong> Markt<br />

brachte (DIN 14940).<br />

Plötzlich nach dem Kriege tauchen die verschwun<strong>den</strong>en<br />

Helme mit Kamm wieder auf und wer<strong>den</strong><br />

im Dienstbetrieb verwendet.<br />

Hans Siemens, Erwin Seelig<br />

Impressionen vom 29.07.1961, Katastrophenübung auf dem Marktplatz in Tuttlingen.<br />

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