Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

Voigt in Amsterdam. Anfangs wurden vor allem Lederhelme benutzt, die praktisch alle mit Kamm und
Nackenschild versehen waren. In größeren Orten wird es ab 1900 gebräuchlich, die Feuerwehr mit
derartigen Helmen aus Leder auszurüsten. Der Kamm (auch ‚Pfannenbrecher’ genannt) ist vor allem
bei den bis 1940 verwendeten Modellen dreieckig. Meist (aber beileibe nicht immer) handelt es sich
bei ihnen um einen Polizeihelm; ist die Kammoberseite flach, haben wir es in der Regel mit einem
Feuerwehrhelm zu tun. Haarlem hatte beispielsweise einen Lederhelm mit dreieckigem Kamm und wenig
sonstigem Schmuck. In Amsterdam war praktisch derselbe Helm in Gebrauch, der hier jedoch reichlich
mit glänzenden Attributen und einem flachen Kamm versehen war.In den Niederlanden wurden – soweit
bekannt – Feuerwehrhelme niemals mit Helmbusch oder Helmschweif versehen. Bemerkenswert ist
auch, dass die in Deutschland reichlich produzierten so genannten Pickelhauben (rund oder spitz) in
den Niederlanden nicht oder nur kaum verwendet wurden. Es sind allerdings einige Abbildungen von
Feuerwehroffizieren mit Helmen mit rundem Pickel bekannt (u. a. Venlo und Utrecht) (5), aber bei ihnen
handelt es sich um Ausnahmen.
Kupferhelme wurden in den Niederlanden nicht oder nur kaum verwendet.
Die Offiziere derAmsterdamer Feuerwehr hatten für zeremonielle Anlässe einen Helm des gebräuchlichen
Modells, der jedoch mit einem kunstvoll gestalteten Kamm und einem Band mit Eichenlaub geschmückt
war.
Die bei den meisten Korps verwendeten Lederhelme waren mit einem Kamm versehen, der meist in
Kupfer oder Messing gefasst war. In den Niederlanden war in die Vorderseite des (häufig nach vorne
geneigten) Kamms ein Malteserkreuz gestanzt.
Relativ oft, vor allem bei den größeren Korps, wurde auf der
Vorderseite des Helms das Stadtwappen aus Metall angebracht.
Beispiele hierfür sind unter anderem Helme aus Amster-dam,
Den Haag, Delft, Eindhoven, Den Bosch, Voorburg, Wassenaar,
Groningen und Bergen op Zoom. Bei kleineren Korps waren
die Lederhelme – falls vorhanden – vielfach mit einem
Feuerwehremblem wie dem bekannten Helm mit gekreuzten
Beilen geschmückt.
Lange Zeit wurden in den Niederlanden lederne Feuerwehrhelme
benutzt. Noch lange nach 1945 gab es - meist kleinere – freiwillige
Feuerwehren mit Lederhelmen. Aber auch Amsterdam hielt
dem Lederhelm lang die Treue: er wurde erst 1974 definitiv
ausrangiert.
Abb. 4 Bergen op Zoom (mit Gemeindewappen)
In Utrecht bildeten die Schlauchwagengruppen eine Ausnahme. Sie machten Gebrauch von – aus Belgien
durch die Firma Utimex importierten – Korkhelmen. Diese Helme wurden von ihnen zwischen 1920
und 1952 benutzt.
Die Berufsfeuerwehr ‚werklieden brandwacht’ (‚Arbeiterfeuerwehr’) und die Teilzeitfeuerwehrleute
der ‚vaste wacht’ (‚ständige Wache’) hatten Helme des Amsterdamer Modells. Daneben hat die
Berufsfeuerwehr von Utrecht bis nach 1945 Gebrauch von Leichtmetallhelmen gemacht.
Von der Feuerwehr in Vlaardingen ist zum Beispiel bekannt, dass sie Korkhelme aus England benutzt
hat. Die Feuerwehr des Dorfs Benschop in der Provinz Utrecht benutzte belgische (oder französische)
Militärhelme aus dem Ersten Weltkrieg, die metallfarben und an der Vorderseite mit einem Messingemblem
versehen waren.
Einheit und Uniformität nacht militärischem Muster
Als die Niederlande im Mai 1940 unter deutsche Besatzung kamen, bedeutete das eine beschleunigte
Vereinheitlichung der niederländischen Feuerwehr. Kurz nach dem deutschen Einmarsch traf in
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