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Entwicklung des Kopfschutzes fuer den Feuerwehrmann

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Während die württembergischen Feuerwehrmänner <strong>den</strong> schwarzen Zweireiher mit dem Messinghelm<br />

trugen, erhielt die neue Berufsfeuerwehr eine blaue Uniformierung mit Lederhelmen in Form der Berliner<br />

Feuerkappe. [5] Der <strong>Feuerwehrmann</strong> trug eine Feuerkappe mit rotem Band. Ab ca. 1900 wurde das farbige,<br />

ursprünglich für alle rote Band zur Unterscheidung der Wachzugehörigkeit verwendet. Als Farbe für<br />

die Hauptfeuerwache wurde weiß und für die im Februar 1898 neu eingerichtete Feuerwache 2 wurde rot<br />

festgelegt. Über dem Band wurde das mit einer Mauerkrone verzierte und Eichenlaub beidseits flankierte<br />

Stadtwappen getragen. Auf dem Lederbundstreifen war vorne die schwarz-gelbe Stuttgarter Kokarde<br />

angebracht. Mit Indienstnahme der dritten Feuerwache im Oktober 1906 im eingemeindeten Cannstatt<br />

erhielten die dort stationierten Feuermänner ein gelbes Band. Diese Farbgebung erfolgte in Anlehnung<br />

an das Militär und die dortige Farbkennzeichnung der Kompanien. Auch die Stirnriemen der Pferde<br />

waren in <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Farben gehalten. Bis heute hat sich dieses Farbensystem in der Stuttgarter<br />

Feuerwehr erhalten. Die Feuerkappen hatten ein Kreuzblatt mit Ventilkapsel und Parierschiene. Der<br />

Oberfeuermann trug in <strong>den</strong> ersten Jahren die i<strong>den</strong>tische Feuerkappe wie die Feuermänner, lediglich<br />

ohne <strong>den</strong> Lederbundstreifen. Ab ca. 1900 hatte der Oberfeuermann zusätzlich eine Vorderschirmschiene<br />

zu dem einen silbernen Winkel am linken Oberarm.<br />

Ab 1895 gab es neben dem Feuermann, dem Oberfeuermann<br />

auch noch einen Feldwebel. Er trug zu <strong>den</strong><br />

zwei Winkeln ebenfalls bis ca. 1900 <strong>den</strong> Helm <strong>des</strong><br />

Oberfeuermannes. Die Aufnahme um ca. 1905 mit<br />

dem Feldwebel, dem Oberfeuermann und <strong>den</strong> zwei<br />

Feuermänner zeigt <strong>den</strong> Feldwebel bereits mit dem<br />

Chargiertenhelm. Alle tragen noch die erste Wappenform<br />

mit dem aufgelegten schwarz bemalten Pferd mit<br />

Bo<strong>den</strong>. Bei der 1. Form hängt der Schweif nach unten.<br />

Der Chargiertenhelm ähnelt dem Offiziershelm. Die militärische Helmform mit Spitze fand auch bei der<br />

Stadtpolizei Verwendung (Pickelhaube). Dies ist leicht nachvollziehbar, <strong>den</strong>n die Berufsfeuerwehr war<br />

ein Teil <strong>des</strong> städtischen Polizeiamtes. Die Ähnlichkeit der Feuerwehruniform gegenüber städtischen Polizeiuniform<br />

war auch damals bereits mehrfach ein Tagesthema. So wurde <strong>den</strong> Feldwebeln der Berufsfeuerwehr<br />

vom Gemeinderat mehrfach das Ersuchen einen Säbel zu tragen, mit dem Hintergrund um<br />

Verwechslungen mit Wachtmeistern der Stadtpolizei zu vermei<strong>den</strong>, negativ beschie<strong>den</strong>.<br />

Auf dem Bild sieht man <strong>den</strong> frisch zum<br />

Branddirektor ernannten Bruno Jacoby mit<br />

seinen im August 1897 verliehenen Achselstücken<br />

aus einer in 4 Reihen geflochtenen<br />

silbernen Rundschnur. Der Stuttgarter Offiziershelm<br />

hatte einen eckigen Vorderschirm<br />

mit Schiene, dazu eine gewölbte Schuppenkette<br />

und eine hohe (Infanterie-) Spitze ohne<br />

Kugel. Der Chargiertenhelm hingegen hatte<br />

einen run<strong>den</strong> Vorderschirm mit Schiene, dazu<br />

eine flache Schuppenkette und die i<strong>den</strong>tische<br />

Helmspitze.<br />

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